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Feuchte

Die Feuchte bezeichnet den Wassergehalt eines Stoffes. Feste und gasförmige Stoffe sind in der Lage Wasser aus der Umgebung aufzunehmen und zu speichern.

Beispielsweise kann Luft eine begrenze Menge an Wasser aufnehmen, welches sich im gasförmigen Zustand befindet. Diese Aufnahmefähigkeit ist von der Temperatur abhängig. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. Der Wassergehalt der Luft wird dabei als Luftfeuchte oder Luftfeuchtigkeit bezeichnet. Unterschieden wird hierbei zwischen der relativen Luftfeuchte und der absoluten Feuchte. Die absolute Feuchte ist ein Maß für den Wassergehalt und wird in g/m3 angegeben. Im Unterschied dazu wird die relative Luftfeuchte in Prozent angegeben und gibt das Verhältnis der aktuellen Wasserdampfmenge zur maximalen Sättigungsmenge bei der jeweiligen Temperatur an. Beispielsweise kann Luft bei 20 °C maximal 17,3 g/m3 Wasserdampf aufnehmen. Bei einer relativen Luftfechte von 10 Prozent liegt somit der Wasserdampfgehalt der Luft bei 1,73 g/m3. Je niedriger also die relative Luftfeuchte ist, desto mehr Wasserdampf kann die Luft noch aufnehmen bis sie vollständig gesättigt ist.

Ist die Luft gesättigt, kann kein Wasserdampf mehr aufgenommen werden und es kommt zu Bildung von Kondensat. Dies bedeutet, dass sich flüssiges Wasser ausscheidet. Ebenso kann es zur Bildung von Kondenswasser kommen, wenn feuchte Luft abgekühlt wird. Die Grenztemperatur die unterschritten werden muss, damit sich bei Abkühlung Kondenswasser bildet wird als Taupunkt bezeichnet. Am Taupunkt beträgt die relative Luftfeuchte somit 100 Prozent.

Auch feste Materialien sind in der Lage Wasser aus der Umgebung aufzunehmen. Dabei gibt es unterschiedliche Wasseraufnahmemechanismen, die von der Art des Baustoffes und dem Aggregatzustand des Wassers abhängen. Flüssiges Wasser kann durch Druck oder kapillares Saugen in den Baustoff gelangen. Gasförmiges Wasser, d. h. Wasserdampf, kann beispielsweise durch Diffusion, Kapillarkondensation oder Adsorption von dem Baustoff aufgenommen werden. Dabei erfolgt der Transport des Wassers durch Risse oder Poren im Baustoff.

Durch die Wasseraufnahme können sich die Eigenschaften der Baustoffe verändern oder auch Schäden hervorgerufen werden. So neigt beispielsweise Holz bei Wasseraufnahme oder Abgabe zur Formänderung, was als Schwinden und Quellen bezeichnet wird. Ebenso kann sich durch Wasseraufnahme die Wärmeleitfähigkeit von Baustoffen erhöhen. Dies stellt besonders bei porösen Materialien ein Problem dar, welche als Wärmedämmung eingesetzt werden. Durch eine Zunahme der Wärmeleitfähigkeit können diese Dämmstoffe ihre Funktion nicht mehr korrekt erfüllen. Dadurch kann es zu einem erhöhten Energieverbrauch kommen, da mehr Wärme durch das Bauteil nach außen gelangen kann als bei einer vollständig funktionsfähigen Dämmung. Auch die Wahl der Bauweise kann im Zusammenhang mit Feuchte ungünstig sein. In warmen Sommermonaten kann es durch die sogenannte Sommerkondensation zur Feuchtebildung in kalten Kellerräumen eines Gebäudes kommen. Dabei kühlt die warme und feuchte Luft an den kalten Kellerwänden ab, was zur Bildung von Tauwasser führt. Die hohe Feuchte kann in weiterer Folge auch Schäden wie beispielsweise Schimmelpilzbildung oder Korrosion hervorrufen. Zur Vermeidung von Schäden müssen ausreichend Lüftungsmöglichkeiten oder eine geeignete Lüftungsanlage vorhanden sein.

Synonym(e):

Feuchtigkeit

Englische Übersetzung(en):

moisture, humidity

Ontologie