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Ferngasleitung

Die Ferngasleitung ist eine Rohrleitung zu Gastransport über große Distanzen. Die Ferngasleitungen bilden mit den Transportleitungen von den Gasförderorten sowie den inländischen Transportleitungen das Ferngasnetz. Die Ferngasleitung besteht aus Rohren mit einem Durchmesser von ungefähr 720 mm bis 1.420 mm und ist für Betriebsdrücke von bis zu 100 bar ausgelegt.

Eine Ferngasleitung kann auf unterschiedliche Arten verlegt sein. Sie kann unterirdisch in einer Tiefe von 0,8 m bis 0,1 m in Bezug auf die obere Mantellinie zur Erdoberfläche, überirdische auf Unterbauten, oberirdisch auf geschüttetem Damm oder Unterwasser verlegt werden. Ein Beispiel für eine Unterwasserverlegung ist die Nord-Stream-Pipeline, die das in Russland geförderte Gas über die Ostsee nach Deutschland transportiert.

Die Gliederung eines Erdgasnetzes gleicht der des Stromnetzes. Während man im Stromnetz Hochspannung und Niederspannung unterscheidet, unterteilt man das Erdgasnetz in Hochdruckleitung und Niederdruckleitung. Das Hochdrucknetz besteht aus den Ferngasleitungen, die das Gas beispielsweise an Stadtwerke befördern, während das Niederdrucknetz zur Versorgung von Endverbrauchern genutzt wird.

Während des Transports zwischen der Förderstätte und des Abnehmers muss das Gas eine lange Strecke bewältigen, dies hat die Folge, dass während des Transports der Druck des Gases absinkt. Aus diesem Grund muss das Gas mittels Erdgas-Verdichterstationen in Abständen von ungefähr 100 km bis 200 km auf den Ausgangsdruck komprimiert werden. Vor dem Verdichten, beim Einspeisen in den Speicher und nach der Entnahme muss das Erdgas gereinigt werden. Des Weiteren sorgen Filteranlagen dafür, dass Staub und Flüssigkeiten aus dem Gas gefiltert werden und die Leitungsnetze und Stationsanlagen geschützt werden. Außerdem befinden sich an diesen Stationen Messanlagen, die die Gasmenge kontinuierlich im Netz messen. Da Erdgas dampfförmiges Wasser mit sich führen kann, muss dem Erdgas in einer Trocknungsanlage die Feuchtigkeit entzogen werden. Dies geschieht in der Regel mithilfe von Absorbertürmen. In den Absorbertürmen wird das Gas im Gegenstromverfahren mit einem Trocknungsmittel in Kontakt gebracht, das die Eigenschaft der Wasseranbindung besitzt. Durch anschließendes Erhitzen des Trocknungsmittels wird das Wasser entfernt und das Mittel wieder in den Trocknungskreislauf zurückgeführt.

Da sich das Gas durch die Verdichtereinheiten erwärmt und die Rohre nur für bestimmte Gastemperaturen ausgelegt sind, muss das Gas vor dem Weitertransport wieder auf die Außentemperatur heruntergekühlt werden.

Englische Übersetzung(en):

long-distance gas pipeline

Ontologie