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Erdgasnetz

Das Erdgasnetz ist ein Versorgungsnetzwerk für Erdgas. Erdgas besitzt einen Primärenergieverbrauchsanteil von 21 Prozent in Deutschland. Das Erdgasnetz zählt damit neben dem Stromnetz zu den bedeutendsten Energienetzwerken in Deutschland. Es dient als Transportmedium und als Speichermedium für fossile und für erneuerbare Energien und spielt dadurch eine besondere Rolle im Kontext der Energiewende.

Die Rohrleitungen des Erdgasnetzes in Deutschland haben eine Länge 511.000 km. Das Erdgasnetz besitzt drei Druckstufen mit denen das Gas transportiert wird. Das Gas wird in der Hochdruckstufe mit einem Druck größer oder gleich 1 bar, in der Mitteldruckstufe mit 100 mbar bis 1 bar und in der Niederdruckstufe mit 22 mbar bis 100 mbar transportiert. Das Erdgasnetz versorgt 2,1 Mio. Industrieanlagen und 11,4 Mio. Haushalte. Es transportiert eine Energie von ungefähr 1.000 TWh pro Jahr, im Vergleich dazu überträgt das Stromnetz nur 617 TWh pro Jahr. Des Weiteren hat das Erdgasnetz durch seine Speicherkapazität eine besondere Eigenschaft. Während das Stromnetz nur 0,04 TWh speichern kann, kann im Erdgasnetz theoretisch eine Energiemenge von 200 TWh gespeichert werden.

Als Sicherheitsmaßnahme für Kunden und Netzbetreiber dient die Odorierung. Hierbei wird eine vorgeschriebene Menge an Odoriermittel an der Schnittstelle zwischen dem Ferngasnetz und der Regionalversorgung beziehungsweise der Nahversorgung in das Erdgasnetz eingespritzt, da das Erdgas geruchlos und leicht entzündlich ist. Demgegenüber erfolgt eine Deodorierung bei dem Import bereits odorierten Erdgases für die Fernstufe.

Die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Energieversorgung ist die Energiespeicherung. Um die Potentiale der erneuerbaren Energien, welche eine wetterbedingte fluktuierende Eigenschaft aufweisen wie Windenergie und Solarenergie, auszuschöpfen, bedarf es effizienter Speicherlösungen und einer intelligenten und flächendeckenden Infrastruktur. Die geforderte Infrastruktur steht mit dem vorhandenen Erdgasnetz bereits zur Verfügung, wodurch man dem Problem der Speicherung die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Der Vorteil gegenüber dem Stromnetz besteht darin, dass man gasförmige Brennstoffe in großem Umfang speichern kann, weshalb das Erdgasnetz eine ideales Speichermedium und Transportmedium ist.

Das Erdgas im deutschen Erdgasnetz stammt aus dem Import aus anderen Ländern, aus der inländischen Erdgasförderung, aus Biogasanlagen und aus Power-to-Gas Anlagen. Zur Bedarfsdeckung an Spitzenzeiten wir neben dem aktuell eingespeisten Erdgas, Gas aus den Gasspeichern entnommen und in das Netz eingespeist.

Potentielle Abnehmer des Erdgases sind industrielle Prozesse, Blockheizkraftwerke, kombinierte Gasturbinenkraftwerke und Dampfturbinenkraftwerke, Haushalte mit Solarwärme und Brennwerttechnik, mit stromerzeugenden Heizungen oder mit Brennstoffzellenheizgeräten, Erdgastankstellen und Gaswärmepumpen. Im Falle eines Erdgasüberschusses wird ein Teil des Erdgases in die Erdgasspeicher transportiert.

Englische Übersetzung(en):

natural gas network, natural gas grid

Ontologie