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Energieverbrauch

Unter Energieverbrauch versteht man umgangssprachlich den Verbrauch von Endenergie. Physikalisch gesehen ist der Ausdruck Energieverbrauch allerdings nicht korrekt, da Energie nicht verbraucht sondern nur umgewandelt werden kann, z. B. in Bewegungsenergie oder Wärme.

Die Endenergie ist dabei der nutzbare Anteil der Primärenergie, der den Verbrauchern z. B. in Form von Brennstoffen, Kraftstoffen, Fernwärme oder elektrischer Energie zur Verfügung steht. Der Verbraucher nutzt diese Form der Energie z. B. zum Antrieb von Autos und Maschinen, zu der Beleuchtung bei Gebäuden oder zur Gebäudeheizung.

Die Endenergie errechnet sich aus der Primärenergie abzüglich des Verbrauchs und der Verluste im Energiesektor sowie dem nichtenergetischen Verbrauch. Der Verbrauch und die Verluste im Energiesektor entstehen bei der Energieumwandlung sowie dem Transport. Der nichtenergetische Verbrauch beschreibt den Anteil an Energieträgern, welche für andere Zwecke genutzt werden, wie z. B. die Nutzung von Erdöl zur Kunststoffproduktion. In Abb. 1 ist dieser Sachverhalt für das Jahr 2014 in Deutschland dargestellt. Dabei lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2014 bei etwa 13.132 PJ und der Endenergieverbrauch bei rund 8.648 PJ.

Energieverbrauch
Abb. 1: Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2014

Der Energieverbrauch führt allerdings nicht nur zu einem Verbrauch der Energieträger, sondern bei deren Erzeugung auch zu diversen Umweltbelastungen. Diese sind zum Beispiel Radioaktiver Abfall oder auch die Entstehung von Abgasen bei der Verbrennung. Daher ist eine Reduzierung des Energieverbrauches nicht nur wegen der Verringerung der direkten Energiekosten sondern auch im Sinne des Umweltschutzes erstrebenswert.

Bei der energetischen Betrachtung von Gebäuden gibt der Energieverbrauch die tatsächlich benötigte Energie zum Heizen über einen bestimmten Zeitraum an. Dabei wird der Energieverbrauch zum Beispiel anhand der Heizkostenabrechnung ermittelt und auf die Wohnfläche bezogen. Dieser Energieverbrauchskennwert wird im Energieausweis angegeben. Zusätzlich ist im Energieausweis auch der Energiebedarf des Gebäudes ersichtlich. Dabei handelt es sich um eine rechnerisch ermittelte Energiekennzahl, welche die Größe des Gebäudes, die Qualität der Gebäudehülle, die Art der Wärmedämmung und die vorhandene Heizungsanlage berücksichtigt.

In Gebäuden wird der Großteil des Energieverbrauches für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung aufgewendet. Aus diesem Grund wurde in Deutschland mit dem Erlass der Energieeinsparverordnung die Reduzierung des Energieverbrauches angestrebt. In der Energieeinsparverordnung sind Mindestanforderungen hinsichtlich der Wärmedämmung und Energieeffizienz von Heizungsanlagen festgelegt, um vor allem bei neu gebauten Gebäuden und bei der Sanierung von Bestandsgebäuden einen gewisse Qualität der Gebäudehülle und der Heizungsanlage sicherzustellen.

Englische Übersetzung(en):

energy consumption, energy use

Ontologie