Zuletzt besuchte Seiten: Ablagerungen

Ablagerungen

Ablagerungen entstehen im Verlauf des Betriebes in Rohrsystemen und Anlagenteilen. Das Wasser, welches durch Rohre fließt ist mit Sedimenten, Partikeln, Kalk, Keimen und vielem mehr versetzt. Je rauer eine Rohrinnenwandoberfläche ist, desto größer ist die Anhaftung. Ablagerungen häufen sich an Stellen, an denen eine Richtungsänderung vorgenommen wird.

Die Ablagerungen an den Innenwandungen von Rohren beeinträchtigen und vermindern je nach Dicke der Schicht den Durchfluss im Rohr. Ablagerungen können durch hartes Durchflusswasser in Kesseln, Wärmetauschern oder Rohren entstehen. Ein bekanntes Beispiel für Ablagerungen ist Kesselstein. Hartes Wasser enthält Erdalkalisalze, wie Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat die sich als Kesselstein ablagern können. Ablagerungen führen zu Verminderung des Wärmeüberganges und dadurch zu höheren Temperaturen in Bauteilen. Höhere Temperaturen verursachen steigende Spannungen, die zur Ausdehnung des Bauteils bis hin zum Versagen führen können. Zusätzlich führen Ablagerungen zu Wirkungsgradverlusten für den Gesamtprozess.

Neben festen Kesselsteinablagerungen gibt es lose Ablagerungen. Calciumcarbonat kann sich in Wärmeübertragern bilden und durch hohe thermische Belastung von der Innenwandung des Rohres abgesprengt werden. Abgesprengte Partikel der Calciumcarbonatschicht können sich im System verteilen und Ventile und andere Bauteile verstopfen. Magnetit bildet sich bei einem niedrigem pH-Wert des Wassers und einem hohen Sauerstoffgehalt in Verbindung mit Stahlbauteilen. Es bildet sich ein Magnetitschlamm, der sich an unterschiedlichen Bauteilen absetzt. Am Wärmeerzeuger wird z. B. die Wärmeübergabe gestört und somit der Wirkungsgrad stark vermindert.

Ablagerungen sind durch Entlüftung, Enthärtung und Entsalzung des Wassers zu vermeiden. Zudem kann die Bildung von Ablagerungen durch einen geringen Sauerstoffgehalt und einen geregelten pH-Wert von 8,5 bis 10,5 vermindert bzw. verhindert werden. Eine Verminderung des Sauerstoffgehaltes ist z. B. durch thermisches Entlüften möglich. Beim thermischen Entlüften wird Sauerstoff durch Erhöhung der Wassertemperatur entfernt. Zur Einstellung des pH-Wertes werden Alkalisierungsmittel, wie Natronlauge oder Trinatriumphosphat hinzugefügt. Ebenfalls kann man Ablagerungen durch die Wahl der Werkstoffe verringern. Die Metalle Zink, Eisen und Kupfer bilden mit in Wasser gelöster Kohlensäure Korrosionsprodukte, die einen guten Haftgrund für abgeschiedene Kalkablagerungen bilden. Edelstahlrohre und Kunststoffrohre haben eine sehr glatte Innenrohroberfläche und sind deswegen weniger anfällig gegenüber Ablagerungen. Falls sich doch Ablagerungen bilden platzen sie einfacher durch Temperaturschwankungen oder Druckstöße durch den schlechten Haftgrund ab, was wiederum zu losen Ablagerungen führt.

Synonym(e):

Kesselstein, Magnetitablagerung

Englische Übersetzung(en):

deposit, magnetite deposit, limescale

Ontologie