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Drehstrom

Bei einem Drehstromsystem handelt es sich um drei miteinander verkettete sinusförmige Wechselströme mit fester Frequenz, die im Idealfall zueinander 120° phasenverschoben sind. Abbildung 1 zeigt hier exemplarisch den zeitlichen Verlauf der Spannungen.

Drehstromsystem
Abb. 1: Zeitlicher Verlauf der Spannungen in einem Drehstromsystem

Dieses entspricht dem Prinzip der Stromerzeugung im Drehstromgenerator. Zur Stromfortleitung finden drei Leiter und gegebenenfalls ein Neutralleiter Verwendung, welche zwei Spannungsniveaus zur Verfügung stellen. Bei Niederspannung beträgt der Effektivwert der Spannung zwischen einem Leiter und der Erde, auch als Leiter-Erd-Spannung oder Sternspannung bezeichnet, üblicherweise die häuslich gebrauchten 230 V. Ein Spannungsabgriff zwischen zwei Leitern ergibt die verkette Spannung und ist immer um den Faktor Wurzel aus drei größer. Sie beträgt demnach 400 V und wird meist als Nennspannung angegeben. Im symmetrischen Betrieb, also einer gleichmäßigen Lastenaufteilung auf die einzelnen Leiter, kann im Gegensatz zum Wechselstrom zu jedem Zeitpunkt eine konstante Wirkleistung bezogen werden.

Anwendungsbereiche

Drehstromsysteme finden hauptsächlich Verwendung in der Energietechnik im Bereich der Transportnetze und Verteilnetze sowie bei elektrischen Maschinen. Ein Vorteil von Drehstrom bei der Energieübertragung ist der geringere Materialaufwand, da aufgrund der Verkettung ein separater Rückleiter entfallen kann. Somit werden hier nur drei statt sechs Leiter im Vergleich zu einem Wechselstromsystem gleicher Leistungsauslegung benötigt. Außerdem bietet Drehstrom die Möglichkeit, ein gleichmäßiges Magnetfeld zu erzeugen, das sich fortlaufend um eine Rotationsachse dreht und somit als Drehfeld bezeichnet wird. Dieses Drehfeld wird bei rotierenden elektrischen Synchroantrieben oder Asynchronantrieben zur Drehmomenterzeugung genutzt.

Synonym(e):

Dreiphasenwechselstrom

Englische Übersetzung(en):

three-phase electric power

Ontologie