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Abfall aus der Lebensmittelproduktion

Als Abfall aus der Lebensmittelproduktion werden in der Regel alle organischen Rückstände bezeichnet, welche bei der Herstellung und der Verarbeitung von Nahrungsmitteln entstehen.

Aufkommen

Bezogen auf die gesamte deutsche Nahrungsmittelindustrie ist hier von einem Aufkommen an organischen Abfällen von ungefähr 300 kg Frischmasse pro Einwohner im Jahr auszugehen. Aufgrund des hohen Wasser- und Nähstoffanteils der feuchten, pastösen oder flüssigen Rückstände werden diese Abfälle in der Praxis zum größten Teil zu Futtermitteln für die Landwirtschaft weiterverarbeitet. Die bei Produktionsprozessen anfallenden industriellen Abwässer werden in der Regel durch anaerobe Fermentationsverfahren energetisch genutzt, insofern diese nicht wieder als Prozesswasser in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können.

Abfälle nach Produktionszweig

Zu der Abfallmenge aus der Getreideverarbeitung zählen neben Kleie und Spelzen auch Teigreste und Retourwaren, welche bei nachgeschalteten Verarbeitungsprozessen entstehen. Bei der Verarbeitung von Obst und Gemüse wird die Abfallfraktion definiert durch Schälüberstände und Putzüberstände. Während bei der Zuckerproduktion aus Zuckerrüben lediglich 17 Prozent der Rüben zu raffiniertem Zucker verarbeitet werden kann, fällt der Rest des Eingangssubstrats als Abfall in Form von Zuckerrübenschnitzel und Melasse an. Diese festen Rückstände finden Einsatz als Futtermittel oder in der Sirup- und Hefeproduktion. Ebenso wird der bei der Pflanzenölherstellung zurückbleibende Presskuchen hauptsächlich als Viehfutter stofflich weiterverwendet. Bei der Verarbeitung von Milch zu Milchprodukten bleibt überwiegend Molke als Nebenprodukt zurück. Die Rückstände werden üblicherweise zur Herstellung von Getränken oder Molkepulver weiterverwendet oder werden als Schweinefutterzusatz an Mastbetriebe weitergegeben. Bei der Fleischverarbeitung von beispielsweise Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen fallen 30 kg Abfälle pro Einwohner und Jahr in Deutschland an. Diese Abfallfraktion setzt sich hauptsächlich aus Schlachtabfällen, wie Panseninhalte oder Tierfette sowie Tiermehl zusammen. Neben der Nutzung als technischem Rohstoff, wie beispielsweise die Verwendung von Tiermehl in der Oleochemie oder der Düngemittelproduktion, werden diese energetisch, beispielsweise in Biogasanlagen verwertet. Das bei der Bierproduktion anfallende Abfallprodukt Treber sowie der bei der Weinherstellung zurückbleibende Trester können ebenfalls als Futtermittelzusatz verwendet werden. Letzterer wird jedoch vornehmlich zu Tresterbränden oder Tresterweinen in Brennereien weiterverarbeitet.

Synonym(e):

Abfall aus der Nahrungsmittelproduktion, Abfall aus der Lebensmittelherstellung, Abfall aus der Nahrungsmittelherstellung

Englische Übersetzung(en):

waste from food production, waste products from the food production

Ontologie