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Desktop-Virtualisierung

Unter Desktop-Virtualisierung wird die Nutzung von einem einzelnen leistungsfähigen Computer als Rechenressource für mehrere gleichzeitig arbeitende Anwender verstanden.

Bei der Desktop-Virtualisierung verfügt der einzelne Anwender nicht mehr über einen eigenen Desktop-PC an seinem Arbeitsplatz. Stattdessen ist er über einen Thin-Client mit einem Server verbunden. Auf dem Server ist für ihn und jeden weiteren Nutzer ein individuelles Betriebssystem mit der benötigten Software installiert. Ein übergeordnetes Programm weist den einzelnen Betriebssystemen Rechenressourcen und Speicherplatz zu. Über den Thin-Client sendet der Anwender seine Eingaben an den Server. Der Server verarbeitet die Eingaben und sendet dem Thin-Client das Bild, das dieser auf dem Bildschirm darstellt.

Die Desktop-Virtualisierung bietet einige Vorteile gegenüber der Ausstattung eines jeden Arbeitsplatzes mit einem individuellen Desktop-PC:

  • Energieeffizienz: Durch die zentrale Nutzung von Rechenressourcen entstehen an den einzelnen Arbeitsplätzen keine Überkapazitäten.
  • Sicherheit: Da Server in der Regel so ausgelegt sind, dass Daten an mehreren Stellen gleichzeitig gesichert sind, wird die Gefahr von Datenverlusten reduziert. Da ein Thin-Client über keine beschreibbaren Speichermedien verfügt, kann ferner dezentral keine Schadsoftware installiert werden. Der Schutz des gesamten Systems kann sich damit auf die Server-Ebene konzentrieren.
  • Ergonomie: Thin-Clients sind deutlich kleiner als Desktop-PCs. Sie benötigen daher weniger Raum an einem Arbeitsplatz. Da sie über geringere Hardwareressourcen verfügen benötigen sie keine Kühlung, was dazu führt, dass es keine Geräuschbelästigung durch einen Lüfter gibt.
  • Verfügbarkeit: Durch die verringerte Anzahl an anfälligen Bauteilen ist die Verfügbarkeit von Thin-Clients sehr hoch. Ist ein Thin-Client dennoch defekt, kann er schnell ausgetauscht werden und der Anwender hat über den Server sofort wieder Zugriff auf seine Daten.
  • Kostenersparnis: Thin-Clients bieten in mehrerer Hinsicht eine Kostenersparnis gegenüber Desktop-PCs. Durch die reduzierte Hardware und die erhöhte Verfügbarkeit sind weniger Wartungskosten aufzuwenden. Durch die Zentralisierung von Programmen und Funktionen müssen Aktualisierungen nicht individuell ausgeführt werden, sondern können zentral für alle Anwender durchgeführt werden. Zudem verbrauchen Thin-Clients weniger Strom. Berechnungen zufolge belaufen sich die Ersparnisse bei den Gesamtkosten auf bis zu 70 Prozent.

Den genannten Vorteilen stehen jedoch auch einige negative Aspekte gegenüber, die bei der Nutzung von Desktop-Virtualisierung in Betracht gezogen werden müssen:

  • Kosten: Zwar gehen Befürworter von Server-Virtualisierung von Kostenersparnissen bei der Nutzung des Systems aus, allerdings geben Kritiker zu bedenken, dass die Kostenvorteile im Bereich der Thin-Clients durch Anschaffungskosten bei der nötigen Server-Hardware und Netzwerkinfrastruktur aufgebraucht werden können.
  • Serverabhängigkeit: Zwar sind Server in der Regel redundant ausgelegt, jedoch kann es weiterhin zu Problemen im Rechenzentrum oder in der Netzwerkinfrastruktur kommen. Dies kann dazu führen, dass es an Arbeitsplätzen, die mit Desktop-Virtualisierung ausgestattet sind, nicht möglich ist zu arbeiten.
  • Lokale Eingabegeräte: In einigen Arbeitsbereichen ist es nötig, dass Anwender am Arbeitsplatz auf Geräte wie Scanner zugreifen. Dies kann zu Problemen führen, da bei der Desktop-Virtualisierung teilweise nicht vorgesehen ist, dass Anwender lokale Geräte nutzen.

Synonym(e):

User-Virtualisierung

Englische Übersetzung(en):

desktop virtualization

Ontologie