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Dehnungsbogen

Dehnungsbogen bezeichnet eine Rohrkomponente, die bei der Rohrverlegung benutzt wird. Die Methode der Rohrverlegung mit Dehnungsbögen wird einerseits dort angewandt, wo es notwendig ist, durch thermische Lastwechsel verursachte Axialspannungen niedriger zu halten als die Spannungen, die bei der Vorwärmung erreicht werden. Andererseits wird die Verlegung mit Dehnungsbögen in den Fällen benutzt, wenn Verlegung mit Vorwärmverfahren oder speziellen Vorspannungsverfahren nicht möglich ist. Beim Einsatz von Dehnungsbögen werden die Dehnungsmöglichkeiten in kurzen Abständen eingebaut. Die Druckspannung in den Rohren wird dabei auf einer festen, niedrigen Stufe gehalten. Es ist somit kein Haftbereich vorhanden.

Zu den Vorteilen der Verlegung mit Dehnungsbögen zählt die Reduzierung der Axialspannungen. Nachteilig bei dieser Verlegemethode ist, dass bei der ausschließlichen Benutzung der Dehnungsbögen die Länge der Rohrleitung zunimmt. Dadurch steigen Baukosten, Wärmeverlust und auch die Pumpkosten. Das gilt insbesondere für große Durchmesser, weswegen die Verlegung mit Dehnungsbögen nur dann gewählt werden sollte, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Neben den Dehnungsbögen gehören zu den Dehnungsmethoden der Rohrnetze ebenfalls die Kompensatoren. Diese beiden Komponenten sollten normalerweise nicht in einem System vermischt eingesetzt werden. Enthält eine Rohrleitung z. B. einen Dehnungsbogen an dem einen Ende und einen Kompensator an dem anderen Ende, hat es sich in der Praxis bewährt, zwischen diesen beiden Dehnungsmöglichkeiten ein Festpunktelement einzubauen.

Die Dehnungsbögen werden in ebene Dehnungsbögen und räumliche Dehnungsbögen unterteilt. Bei Ausdehnung in zwei Richtungen spricht man von ebenen Dehnungsbogen. Dazu zählen die L-Bögen, Z-Bögen, U-Bögen. Bei der Ausdehnung in drei Richtungen spricht man über räumliche Dehnungsbogen sogenannte R-Bögen.

Der Bogenwinkel bei L-Bögen und Z-Bögen kann zwischen 70o und 110o liegen.

L-Bögen und Z-Bögen werden in Verbindung mit Dehnungszonen eingebaut, wo sich die Rohre senkrecht zur Rohrachse bewegen. Diese Bewegungen verursachen einen passiven Erddruck, der Spannungen im Rohr verursacht. Diese Bewegung wird dadurch erleichtert, dass die Rohre in der Dehnungszone in Dehnpolstern gebettet werden. Dreht es sich um große Durchmesser und große Bewegungen, kann ein Hohlraum geschaffen werden, in den sich die Rohre ausdehnen können. Alternativ können verstärkte Rohrbögen benutzt werden.

Die U-Dehnungsbögen nehmen die Längenänderungen aus langen Rohrstrecken auf. Bei der Verlegung mit U-Bögen soll besonders auf die sachgemäße Stützung des U-Dehnungsbogens geachtet werden. zum einwandfreien Betrieb dürfen im Bereich der Biegeschenkel keine Führungsrohrschellen sondern ausschließlich Gleitrohrschellen benutzt werden. Der U-Bogen kann mit einem Gleitpunkt oder einem Festpunkt (größere Rohrlängen) im Bogen geplant werden. Hier ist die Vorspannung von 50 Prozent der Längenänderungslänge vorzusehen. Für Bogenwinkel < 70o kann ein U-Bogen erforderlich sein.

Ein R-Bogen ermöglicht Ausdehnungen in allen drei Dimensionen. Der Unterschied zu den L-Bögen, Z-Bögen und U-Bögen liegt darin, dass eine weitere Ausdehnungsrichtung hinzukommt.

Synonym(e):

Biegeschenkel

Englische Übersetzung(en):

expansion bend, expansion bends, expansion loop, expansion curves

Ontologie