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CO2-Reinheitsanforderungen für Pipelinetransport

Das aus Kraftwerken stammende CO2 weist einige typische Verunreinigungen auch Fremdstoffe genannt auf, die sowohl vom Kraftwerksprozess als auch vom jeweiligen CO2-Abscheideverfahren abhängen.

Um den Energieaufwand für die Verdichtung des CO2 so gering wie möglich zu halten und um die Technik sowie Sicherheit der Pipeline zu gewährleisten, muss das zu transportierende CO2 trocken und möglichst frei von Verunreinigungen sein.

Allgemein gültige Reinheits- oder Qualitätsanforderungen an das zu transportierende CO2 liegen allerdings noch nicht vor.

Im Rahmen des EU-Projekts DYNAMIS wurden Richtwerte für die erforderliche Transportqualität des CO2 vorgeschlagen. Die nachfolgende Tabelle listet für die möglichen CO2-Verunreinigungen wie H2O oder H2S die empfohlenen Konzentrationsgrenzwerte auf und nennt den Grund für die Begrenzung.

So wirkt sich z. B. ein zu hoher Wassergehalt im CO2 nachteilig auf die Technik und Sicherheit des Pipelinetransports aus. Es werden Korrosionen und die Bildung von Hydraten ermöglicht. Bei einer Ansammlung von festen Hydraten besteht die Gefahr von Verstopfungen und Beschädigungen z. B. von Pipeline-Ventilen. Die Korrosionsgefahr besteht zum einen durch die Bildung von Kohlensäure (H2CO3) und in Verbindung mit Verunreinigungen wie SO2 und H2S.

In einem vom BMWi geförderten Verbundprojekt mit dem Akronym COORAL werden Forschungsarbeiten zur Reinheit von CO2 für alle Themenfelder der CCS-Prozesskette durchgeführt.

zum Themenfeld CO2-Transport soll die Anfälligkeit verschiedener Stähle für eine Korrosion durch Prozessgase bzw. Prozessfluide durch Experimente bei unterschiedlichen Bedingungen von Temperatur, Druck, pH-Wert, Strömungsgeschwindigkeit etc. untersucht werden. Ein Werkstoffmodell soll anschließend Prognosen über die Eignung eines Stahls als Pipelinematerial für den Transport von CO2-reichen Fluiden unter verschiedenen Randbedingungen liefern.

Tab. 1: Empfohlene CO2-Reinheit für den Pipelinebetrieb
Komponente Konzentration Grund für Begrenzung
H2O 500 ppm Unterhalb der Löslichkeitsgrenze in CO2. Keine Wechselwirkungen mit H2S, geringe Wechselwirkungen mit CH4
H2S 200 ppm Gesundheit, Sicherheit
CO 2.000 ppm Gesundheit, Sicherheit
O2 Aquifer <4 Vol.-Prozent, EOR 100 bis 1.000 ppm Aquifer: zu wenig Kenntnis über Wechselwirkung mit Speicherumgebung
CH4 Aquifer <4 Vol.-Prozent, EOR <2 Vol.-Prozent Vorschlag ENCAP
Ar 4 Vol.-Prozent, alle Gase ohne Mehrphasengemisch Vorschlag ENCAP
H2 4 Vol.-Prozent, alle Gase ohne Mehrphasengemisch Vorschlag ENCAP. Möglichst gering wg. Energieverluste
SOx 100 ppm Gesundheit, Sicherheit
NOx 100 ppm Gesundheit, Sicherheit
CO2 >95,5 Prozent Resultierend aus den Reinheitsanforderungen der obigen Komponenten
Ontologie