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Bodenverhältnisse

Bodenverhältnisse beschreiben die Eigenschaften und Arten von Böden. Bodenverhältnisse sind naturgemäß von Ort zu Ort variabel. Bei Bauvorhaben ist die Klärung der Bodenverhältnisse ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten. Bodenverhältnisse unterscheiden sich je nach lokal vorherrschender Bodenart. Je nach Zusammensetzung und Bodenart können die Bodenverhältnisse sehr unterschiedlich sein. Es kann zwischen Festgestein, Lockergestein und Schüttung unterschieden werden. Festgestein wird auch Fels genannt. Es ist sehr fest und tragfähig. Tiefbauarbeiten sind im Festgestein meist aufwendig und damit teuer. Lockergestein ist durch Verwitterung von Festgestein entstanden. Schüttung (Geschütteter Boden) ist durch Aufschütten oder Aufspülen entstanden. Sie kann in unterschiedlicher Zusammensetzung bestehen. Je nach Verdichtungsgrad ist geschütteter Boden unterschiedlich gut als Baugrund geeignet. Lockergestein und Schüttung können in bindige und nichtbindige Böden eingeteilt werden.

Zur Gruppe der nichtbindigen Böden gehören Sand, Kies, Geröll und ihre Mischungen. Die Mechanischen Eigenschaften von nichtbindigen Böden hängen nicht vom Wassergehalt ab. Nichtbindige Böden sind zudem nur gering komprimierbar. Durch die Freiräume zwischen den Bodenpartikeln kann die Volumenänderung von Wasser bei Frost aufgenommen werden. Daher kommt es bei Verwendung nichtbindiger Böden als Baugrund zu vergleichbar geringen negativen Auswirkungen durch Frost auf das Bauwerk. Zur Gruppe der bindigen Böden gehören toniger Schluff, Tone und ihre Mischungen mit nicht bindigen Böden. Bindige Böden besitzen einen deutlich höheren Anteil an Feinbestandteilen. Mit wachsendem Anteil dieser Feinbestandteile im Boden werden die plastischen Eigenschaften des Bodens bestimmend. Für Bauwerke sind bindige Böden meist weniger gut geeignet da Wasser schlechter ablaufen kann und auf Grund der plastischen Eigenschaften des Bodens.

Bodenverhältnisse haben Einfluss auf die Verlegung von Fernwärmenetzen. Bei der Verlegung von Rohren in bindigen Böden ist die Wasserdurchlässigkeit des eingebrachten Bodens größer als im umgebenen Erdreich. Dadurch wirkt der Rohrgraben als Drainage. Sickerwasser bildet sich an Tiefpunkten und Leitungskreuzungen. Bei höheren Temperaturen kann es zu starker Korrosion kommen. Daher müssen Rohrleitungen von Fernwärme und Nahwärme besonders vor Zutritt von Sickerwasser geschützt werden. Zur Kontrolle der Rohre kommt ein Überwachungssystem zum Einsatz, welches Leckagen in der Dämmung und den daraus folgenden Wassereintritt detektiert.

Synonym(e):

Baugrundverhältnisse, Bodenbeschaffenheit

Englische Übersetzung(en):

ground conditions, soil conditions

Ontologie