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Blähton

Blähton ist ein künstlich hergestellter poröser Baustoff. Zur Herstellung wird kalkarmer Ton fein gemahlen und granuliert, d. h. zu kleinen Kugeln geformt. Anschließend wird das Granulat in einem Industrieofen, genauer gesagt in einem Drehrohrofen, bei etwa 1.200 °C gebrannt. Dabei bildet sich Kohlendioxid bei der Verbrennung der organischen Bestandteile des Tons, wodurch es zu einer Aufblähung der Kugeln kommt. Die hohe Hitze führt es zu einem leichten Sintern der Oberfläche, was dem Korn eine hohe Festigkeit verleiht. Das Innere der Kugeln weist eine poröse Struktur mit hohem Porenvolumen auf.

Abhängig vom Rohstoff und der Herstellung kann Blähton mit unterschiedlichem Porenvolumen hergestellt werden, welches in einem Bereich von etwa 30 bis 70 Prozent liegt. Wegen seiner Porosität weist Blähton eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,07 bis 0,16 W/mK auf. Zusätzlich verfügt Blähton über sehr gute Schallschutzeigenschaften, ein geringes Gewicht, ist nicht brennbar und neigt nicht zur Schimmelpilzbildung. Besonders wegen dem guten Schallschutz wird Blähton zur Gebäudedämmung eingesetzt, obwohl seine wärmedämmende Wirkung schlechter als die vieler anderer Dämmstoffe ist. zum Einsatz kommt Blähton vor allem in Form von Blähton-Mauersteinen sowie als lose geschüttete Dämmung im Boden, in Wänden oder im Dachbereich. Ebenso wird es als Zuschlag bei der Herstellung von Leichtbeton eingesetzt.

Zur Dämmung einer Fassade mit Blähton laut dem aktuellen Stand der Energieeinsparverordnung wäre eine Dämmschicht von etwa 70 cm erforderlich, was für einen Einsatz in der Praxis zu viel wäre. Aus diesem Grund wird Blähton häufig auch mit anderen Dämmstoffen kombiniert, um die Wärmedämmung zu verbessern. Neben der nur mäßigen Wärmedämmeigenschaft von Blähton ist auch der hohe Energieverbrauch bei der Herstellung ein Nachteil dieses Baustoffes. Alternativen zu Blähton stellen z. B. Perlite oder Bimsstein dar.

Englische Übersetzung(en):

expanded clay

Ontologie