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Blindleistungskompensation

Bei der Blindleistungskompensation handelt es sich um die Reduzierung nicht benötigter Verschiebungsblindleistung durch elektrische Verbraucher.

Wirkleistung ist die Energie, welche vom Verbraucher endgültig aufgenommen und in eine andere Energieform umgewandelt werden kann. Somit findet der Energiefluss ausschließlich in Richtung des Verbrauchers statt. Da Blindleistung hingegen vom Verbraucher nur zwischenzeitlich gespeichert und anschließend zum Generator zurückgeleitet wird, pendelt somit die Blindleistung zwischen Erzeuger und Verbraucher. Diese Energiependelung belastet den Generator sowie das Netz und reduziert außerdem die Übertragungskapazität für Wirkleistung. Um dies zu vermeiden, sollte der Blindleistungsbedarf möglichst am Entstehungsort kompensiert werden.

Technischer Aufbau der Kompensation

Um große Blindleistungsflüsse im Netz zu vermeiden, ist es möglich mittels Kondensatoren und Drosseln lokal die benötigte Blindleistung bereitzustellen. Es wird zwischen kapazitiver und induktiver Blindleistung sowie zwischen Parallelkompensation und Serienkompensation unterschieden. Die meisten Blindleistungsverbraucher wie Transformatoren oder Asynchronmaschinen sind induktive Verbraucher und benötigen daher einen induktiven Blindstrom in Form eines Magnetisierungsstroms. Um diesen zu kompensieren, wird in Parallelschaltung zu den Verbrauchern eine regelbare Kondensatorbatterie eingesetzt. Diese erfasst messtechnisch die momentanen Blindströme und gleicht sie aus. Die Parallelschaltung von Kondensatoren ist der übliche Weg, welcher im Idealfall dazu führt, dass die Versorgungsleitung nicht durch Blindstrom belastet wird. Der Blindleistungsbedarf einer elektrischen Leitung kann mittels einer Reihenkompensation minimiert werden. Im Gegensatz zur Parallelkompensation wirkt die Reihenkompensation stabilitätsfördernd und wird deswegen bevorzugt im Höchstspannungsnetz eingesetzt. Erfolgt vor Ort keine Kompensation, so muss die benötigte Blindleistung vom Erzeuger durch gesonderte Blindleistungserzeuger, meist Synchrongeneratoren in Phasenschieberbetrieb, erzeugt und über die Versorgungsleitung zum Verbraucher transportiert werden. In diesem Fall muss die bezogene Blindleistung vom Bezieher vergütet werden.

Englische Übersetzung(en):

reactive power compensation, power factor correction

Ontologie