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Ölmühle

Eine Ölmühle ist eine Anlage zum Gewinnen von Pflanzenöl mittels mehrerer Prozesse. Der Hauptprozess ist das Pressen der Ölfrüchte. So kann bspw. aus der Saat von Raps Rapsöl hergestellt werden. Ölmühlen können in unterschiedlichen Größenordnungen ausgeführt werden. Großindustriell arbeitende Ölmühlen weisen Durchsätze von bis zu mehreren 1.000 t Rohsaat pro Tag auf, während der Durchsatz von kleineren Anlagen meistens im Bereich 0,5 t bis 25 t Rohsaat pro Tag liegt. Zusätzlich weisen größere Anlagen komplexere Verfahrensabläufe auf. So werden beispielsweise kombinierte Pressverfahren und Extraktionsverfahren verwendet, um die Verluste zu minimieren.

Ausführungsvarianten

Die Schneckenpresse kann als Lochseiher-Schneckenpresse, als Seiherstab-Schneckenpresse oder als Seiherscheiben-Schneckenpresse ausgeführt sein. Eine Lochseiher-Schneckenpresse hat einen perforierten Presszylinder. Das Öl tritt über Ölaustrittskanäle an der Wand der Schneckenpresse aus. Bei der Seiherstab-Schneckenpresse werden Seiherstäbe in festen Abständen angeordnet. Das Pflanzenöl tritt dort aus den Spalten zwischen den Seiherstäben aus.

Leistungskennzahlen

Eine Leistungskennzahl einer Ölmühle ist der Durchsatz. Für kleine Ölmühlen reicht der Durchsatz je nach Größe der Ölmühle von ca. 75 kg Rapssaat/Stunde bis ca. 3.000 kg Rapssaat/Stunde. Lochseiher-Schneckenpressen liegen dabei im unteren Leistungsbereich. Seiherstab-Schneckenpressen haben einen höheren Durchsatz.

Produkte des Pressvorgangs

Beim Pressen entsteht Pressöl und Presskuchen. Das Pressöl enthält nach dem Pressvorgang noch kleine Saatanteile, die später abgetrennt werden müssen. Dazu können sedimentierende Verfahren, filtrierende Verfahren oder zentrifugierende Verfahren genutzt werden. Der Presskuchen hat bei einfachen Verfahren je nach Pressung einen Restölgehalt von 18 Prozent bis 21 Prozent. Die Pressung von Pflanzenölen kann mit einer zusätzlichen Extraktion kombiniert werden. So kann der Presskuchen weiter entölt werden und die Gesamtausbeute der Pflanzenölgewinnung steigt. Dieses Verfahren wird in größeren Ölmühlen mit Durchsätzen bis zu mehreren 1.000 t Rohsaat pro Tag angewendet, um Verluste zu minimieren. Als Extraktionsmittel wird häufig Hexan eingesetzt, das allerdings sowohl vom Öl durch Destillation wie auch vom Schrot getrennt werden muss. Hierdurch lassen sich Ölausbeuten von bis zu 98 Prozent erzielen.

Englische Übersetzung(en):

oil mill

Ontologie