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Ökobilanzielle Allokation

Die Allokation ist eine Methodik der Ökobilanz, die die Ergebnisse der Sachbilanz und der Wirkungsabschätzung bei Koppelprodukten auf die einzelnen Produkte verteilt. Koppelprodukte entstehen, wenn bei einem Prozess mehrere Produkte hergestellt werden, die genutzt werden können. Für den Prozess können also verschiedene [funktionelle Einheit]en definiert werden. Das Kriterium, ob sie genutzt werden können, ist meist, ob ein ökonomischer Wert vorliegt. Ein Beispiel für Koppelproduktion ist die Erzeugung von Strom und Wärme in einem Blockheizkraftwerk. Die Umweltlasten des Kraftwerks und vorgeschalteter Prozesse, die in der Ökobilanz ermittelt werden, können auf die beiden Erzeugnisse verteilt werden. Wegen der Probleme, die mit einer Allokation einhergehen müssen Entscheidungen, die im Rahmen einer Allokation getroffen werden, ausführlich begründet und dokumentiert werden.

Möglichkeiten der Allokation

Allokation kann auf der Grundlage von physikalischen oder von ökonomischen Eigenschaften der Produkte erfolgen. Bei der physikalischen Allokation werden physikalische Eigenschaften wie Massen, Stoffmengen und Energieinhalte genutzt, um den Produkten die entsprechenden Ergebnisse aus der Sachbilanz und der Wirkungsabschätzung zuzurechnen. Wenn ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom bereitstellt, kann die Zuweisung von Umweltauswirkungen bspw. auf einer Exergieanalyse beruhen.

Die ökonomische Allokation nutzt den ökonomischen Wert der entstehenden Produkte. Hierdurch wird verhindert, dass Produkte, bei denen sehr große Mengen relativ wertlosen Materials anfallen wie bspw. bei der Herstellung von Gold oder seltenen Erden nicht quantifiziert werden.

Der Preis – z. B. 100 €/Stück – der Produkte eines Prozesses wird multipliziert mit der entsprechenden physikalischen Gegebenheit, also einer Mengeneinheit z. B. 1 Stück. Dividiert durch die Summe der Preise aller Outputs des Prozesses ergeben sich dann die entsprechenden Allokationsfaktoren für die Produkte.

Probleme

Sowohl mit der physikalischen Allokation als auch mit der ökonomischen Allokation sind Probleme verbunden. So ist es demjenigen, der die Ökobilanz ausführt überlassen, welches Kriterium er für eine Allokation anwendet. Hierdurch fließen subjektive Ansichten mit ein und gefährden die Objektivität einer Ökobilanz. Die Norm ISO 14044 empfiehlt daher die Vermeidung einer Allokation. Stattdessen kann eine Systemerweiterung erfolgen.

Synonym(e):

Zuweisung

Englische Übersetzung(en):

allocation

Ontologie