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Wärmedämmverbundsystem

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eine mehrschichtige Konstruktion zur Dämmung von Gebäudeaußenwänden. Es besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen, deren Dämmwirkung die grundlegenden Eigenschaften des Systems bestimmt. Jedes System besteht aus den Komponenten Befestigung auf der Tragwand, Wärmedämmung, Armierungsschicht und Außenputz. Die kostengünstigste Befestigungsart ist das Kleben mit einem speziell auf den Untergrund abgestimmten Klebemörtel. Bei ebenen Untergründen und generell bei sehr dünnen Wärmedämmplatten erfolgt eine vollflächige Verklebung. Bei Untergründen mit Unebenheiten erfolgt eine Punkt-Rand-Verklebung. Eine alleinige Verklebung kann bei Polystyrol-Hartschaumplatten mit einem System-Gesamtgewicht kleiner als 10 kg/m² erfolgen. Liegt das Gesamtgewicht darüber, ist eine zusätzliche Verdübelung erforderlich, ebenso wie bei Systemen mit Steinwolledämmung, die generell zusätzlich zu verdübeln sind. Die Systemdübel sind so ausgebildet, dass der Dübelkopf ebenengleich mit der Dämmung abschließt. Eine mechanische Befestigung kommt ohne zusätzliche Verklebung aus. Die Verankerung am Rohbau erfolgt linienförmig über angedübelte Metallschienen. Als Wärmedämmstoffe werden vor allem nicht brennbare Materialien wie Steinwolle und Mineralwolle-Lamellenstreifen, Polystyrol-Hartschaum aber auch Korkplatten verwendet. Die Dämmung muss flächig homogen ohne Fehlstellen ausgebildet werden, offene Fugen müssen mit Schaum oder Dämmstoffstreifen dicht geschlossen werden. Die zwischen 1,5 mm und 5,0 mm dicke Armierungsmasse ist für die Qualität des gesamten Dämmsystems von entscheidender Bedeutung. Sie dient der Egalisierung des Haftgrundes, der Einbettung der Gewebearmierung und zur Vorbereitung des Putzgrundes. Verwendet werden mineralisch gebundene oder organisch kunstharzvergütete Armierungsmassen, die auf den Oberputz abgestimmt sein müssen. Die Gewebeeinlage besteht in der Regel aus Glasfasergewebe, das im äußeren Bereich der Armierungsmasse satt einliegen soll. Es sorgt für eine flächige Verteilung der Spannungen aus dem Verputz. Diese entstehen dadurch, dass der Verputz stärker abkühlt als der Untergrund, auf den er aufgeklebt ist. Aus diesen thermischen Beanspruchungen entstehen Zugspannungen mit einer entsprechenden Rissgefährdung der Armierungsschicht. Die Gewebeeinlage verteilt die Spannungen in der Fläche in der Art, dass statt eines Einzelrisses viele Mikrorisse entstehen, die vom Oberputz überbrückt werden können. Bei den Außenputzen oder Oberputzen, auch Schlussbeschichtungen genannt, sind die Systeme Mineralputze, Silikatputze, Kunstharzputze und Silikonharzputze zu unterscheiden. Mineralputze, in der Regel zweilagig aufgebracht, werden auch als Dickschichtsysteme bezeichnet, während die relativ dünnen Silikatputze, Kunstharzputze und Silikonharzputze als Dünnschichtsysteme bekannt sind. Dünnschichtsysteme schwinden nur sehr schwach und sind durch die relativ schnell gegebene Endfestigkeit gut und wirtschaftlich zu verarbeiten.

Englische Übersetzung(en):

heat insulation composite system

Ontologie