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Wirkungsabschätzung

Eine Wirkungsabschätzung ist eine Methode, die bei der Durchführung einer Ökobilanz angewendet wird. Sie ist die dritte Phase der Ökobilanz und dient dazu, die Stoffflüsse und Energieflüsse, die in der Sachbilanz ermittelt wurden, zu Wirkungskategorien zusammenzufassen und mit Wirkungsindikatorwerten für diese zu belegen. Ziel ist daher die Quantifizierung der möglichen Umwelteinwirkungen, die durch die Herstellung eines Produkts oder der Bereitstellung einer Dienstleistung verursacht werden. In der Wirkungsabschätzung werden keine tatsächlichen Schäden erfasst, sondern nur Inputs- und Outputs quantifiziert, die wiederum Schäden hervorrufen können.

Bestandteile

Die Wirkungsabschätzung hat nach der Norm ISO 14044 verpflichtende und optionale Bestandteile. Zu den verpflichtenden Bestandteilen gehören die Auswahl von Wirkungskategorien, die Zuordnung der Sachbilanzdaten zu Wirkungskategorien und die Berechnung der Wirkungsindikatorergebnisse. Die optionalen Bestandteile sind Normierung, Ordnung, Gewichtung und Analyse der Datenqualität.

Wichtige Begriffe für die Durchführung der Wirkungsabschätzung sind die Umweltwirkungskategorie, der Charakterisierungsfaktor und der Wirkungsindikatorwert. Das prinzipielle Zusammenspiel der Komponenten ist in Abbildung 1 zu erkennen. Für die Bereitstellung einer Kilowattstunde Strom seien Emissionen von Kohlenstoffdioxid, Methan und Kohlenmonoxid angenommen. Sie werden mit ihrem jeweiligen Charakterisierungsfaktor für die betrachteten Umweltwirkungskategorien multipliziert. So ergeben sich die dargestellten Wirkungsindikatoren für den Treibhauseffekt und den Sommersmog jeweils bezogen auf die funktionelle Einheit.

Wirkungsabschätzung
Abb. 1: Komponenten einer Wirkungsabschätzung

Eine Umweltwirkungskategorie beschreibt Umweltaspekte, die in der Ökobilanz betrachtet werden sollen. Charakterisierungsfaktoren dienen der Umrechnung der Stoffströme und der Energieströme, die in der Sachbilanz bezogen auf eine funktionelle Einheit ermittelt wurden in eine Referenzeinheit, den Wirkungsindikatorwert. Der Wirkungsindikatorwert ist eine quantifizierbare Darstellung der Ergebnisse einer Wirkungskategorie. Alle Inputs und Outputs des betrachteten Systems werden auf einen Referenzwert umgerechnet, sodass für jede Wirkungskategorie ein Wirkungsindikatorwert festgestellt wird.

Wirkungsabschätzungen können mid-point-orientiert oder end-point-orientiert sein. Mid-point-orientiert bedeutet, dass nicht die potenziellen schädlichen Wirkungen als Ergebnisindikator genutzt werden, sondern die mittels Charakterisierungsfaktoren zusammengefassten Stoffflüsse. Diese können dann schädliche Wirkungen auslösen. Der Ausstoß von CO2 selbst hat keine schädigende Wirkung, sondern erst die Treibhauswirkung und damit verbunden die Erhöhung der Temperatur.

Häufig werden mid-point-orientierte Wirkungsabschätzungen getrennt voneinander betrachtet. Eine midpoint-orierte Wirkungsabschätzungsmethode ist CML2001. Endpoint-orientierte Ansätze fassen Umweltwirkungen zu sogenannten Schadenskategorien zusammen. Ein Beispiel für eine endpoint-orientierte Wirkungsabschätzungmethode ist der Eco-Indicator 99.

Englische Übersetzung(en):

life cycle impact assessment, LCIA

Ontologie