Wasserzementwert

Der Wasserzementwert ist ein Kennwert bei der Betonherstellung. Er bezeichnet das gewichtsbezogene Verhältnis von Wasser und hydraulischen Bindemittel (Zement) im Zementleim, d. h. im flüssigen Wasser-Zement Gemisch. Wenn das Betonbindemittel nicht nur aus Zement besteht, spricht man von einem Wasserbindemittelwert, wobei weitere Betonzusatzstoffe berücksichtigt werden.

Der Wasserzementwert ist von großer Bedeutung für die Porosität, welche wiederrum Auswirkungen auf die Dichtigkeit und Festigkeit des Betons hat. Der Grund hierfür liegt darin, dass Zement chemisch und physikalisch nur etwa 40 Prozent seiner Masse an Wasser bindet. Dies entspricht einem Wasserzementwert von etwa 0,4, bei dem die gesamte Zementmenge vollständig hydratisiert, d. h. chemisch gebunden, ist. Eine zu geringe Wassermenge, also ein kleinerer Wasserzementwert als etwa 0,4, führt zu einer schlechten Verarbeitbarkeit des Betons. Eine größere Menge an Anmachwasser, also höherer Wasserzementwert, führt zu einer Zunahme der Kapillarporosität und somit auch zu einer Abnahme der Festigkeit.

Für baupraktische Anwendungen richtet sich die Einstellung des optimalen Wasserzementwertes nach dem Einsatzgebiet des Betons. Dabei werden die unterschiedlichen Umweltbedingungen laut DIN 1045 und DIN EN 1992-1-1 („Eurocode 2“) in sogenannte Expositionsklassen eingeteilt. Um eine ausreichende Dauerhaftigkeit des Betons zu gewährleisten muss dieser umso höhere Anforderungen erfüllen, je massiver die Umwelteinflüsse sind. Daher muss sich auch der Wasserzementwert bei zunehmender Umweltbelastung, also höheren Expositionsklassen, dem optimalen Wert von 0,4 annähern. Die nachfolgende Tabelle gibt die maximal zulässigen Wasserzementwerte für ausgewählte Expositionsklassen nach DIN 1045 an.

Synonym(e):

w/z-Wert, Zement-Wasser-Koeffizient, ZWK, Wasserbindemittelwert, W/B-Wert

Englische Übersetzung(en):

water-cement ratio