Zuletzt besuchte Seiten: Wasserschloss

Wasserschloss

Das Wasserschloss ist ein künstlicher Wasserspeicher und Teil der Triebwasserleitung eines Speicherwasserkraftwerks.

Es dient dem Ausgleich von Druckschwankungen, insbesondere der Kompensation von Druckstößen in der Druckrohrleitung. Diese Druckschwankungen entstehen durch das Schließen von Verschlussorganen. Die Gefahr von starken Druckstöße besteht vor allem in langen Druckrohrleitungen, die benötigt werden, wenn zwischen Oberwasser und Kraftwerk eine große Distanz liegt. Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, besteht die Druckrohrleitung meist aus einem langen aber verhältnismäßig flachen Teil und einem kürzeren sehr steilen Abschnitt unmittelbar vor der Turbine. Zwischen den beiden Abschnitten ist ein Verschlussorgan installiert. Durch das Schließen dieses Verschlussorgans entsteht ein Druckstoß, der sich durch den langen, flachen Teil des Druckrohres ausbreiten könnte. Der Einbau eines Wasserschlosses in Fließrichtung vor diesem Verschlussorgan kann die Ausbreitung des Druckstoßes verhindern. Das Wasserschloss fungiert des Weiteren als Zwischenspeicher und beschleunigt das Anfahren der Turbine.

Triebwasserverlauf mit Wasserschloss
Abb. 1: Schematische Darstellung des Triebwasserverlaufs mit Wasserschloss

Das Wasserschloss ist bei unterirdischen Triebwasserleitungen meist als zylinderförmiger Schacht angelegt. Dieser reicht bis zur Oberfläche, da das Wasserschloss mit der Atmosphäre verbunden sein muss. Bei oberirdischen Leitungen werden Wasserschlösser als zylinderförmige Tanks aus Stahl oder Beton ausgeführt.

Englische Übersetzung(en):

surge tank

Ontologie