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Wasseraufbereitungsanlage

Die Wasseraufbereitungsanlagen von Dampfkraftwerken dienen dazu, die Wässer der verschiedenen Systeme so zu behandeln, dass Korrosionen und Ablagerungen begrenzt und Abwässer aufbereitet werden.

Die wichtigsten Wasseraufbereitungsanlagen von Dampfkraftwerken sind:

  • Wasser-Dampf-Kreislauf-Konditionierung
  • Zusatzwasseraufbereitungsanlage mit Deionaterzeugung
  • Kondensatreinigungsanlage
  • Kühlwasseraufbereitungsanlage
  • Einlaufbauwerk mit Rechen und Siebmaschiene
  • Abwasseraufbereitungsanlagen

Die Wasseraufbereitungsanlage für den Wasser-Dampf-Kreislauf dient dazu, Zusatzwasser, Turbinenkondensat und Speisewasser von gelösten und ungelösten Verunreinigungen zu befreien und zu konditionieren. Konditionierungsmittel sind z. B. Ammoniak und Hydrazin.

Das Ammoniak wird als Alkalisierungsmittel eingesetzt. Es hebt den ph-Wert im Kondensat und im Wasserdampf an. Die Alkalisierung verlangsamt die Korrosion bestimmter Werkstoffe.

Hydrazin ist ein in der Kraftwerkstechnik gebräuchliches Reduktionsmittel, das den Restsauerstoff im Kondensat und Sauerstoffeinbrüche aus Leckagen reduziert.

Die Zusatzwasseraufbereitungsanlage dient dazu, Salze, Feststoffe, Algen, Bakterien usw. aus dem Rohwasser zu entfernen. Das Rohwasser ist Grundwasser aus Brunnen oder Oberflächenwasser z. B. aus Fließgewässern. Die Salze werden z. B. in Ionenaustauscheranlagen zurückgehalten. Das Rohwasser verlässt als Deionat die Aufbereitungsanlage.

In der Kondensatreinigungsanlage werden aus dem Turbinenkondensat und dem Speisewasser Korrosionsprodukte des Wasser-Dampf-Kreislaufs sowie Salze entfernt, die z. B. bei Kondensatorleckagen ins Kondensat gelangen. Die Kondensatreinigung erfolgt in Kerzenfiltern, Ionenaustauscheranlagen und Elektromagnetfiltern.

Die Kühlwasseraufbereitungsanlage entfernt aus dem Kühlwasser Feststoffe und aus dem Kühlturmzusatzwasser Feststoffe und die Hydrogenkarbonathärte.

Korrosionen und Ablagerungen in den Kreisläufen werden durch Inhibitoren gehemmt.

Bei der Frischwasserkühlung z. B. mit Oberflächenwasser aus Fließgewässern, wird das Kühlwasser mittels einer mechanischen Kühlwasserreinigungsanlage von Schwimm- und Schwebstoffen befreit. Die Kühlwasserreinigungsanlage befindet sich meist im Bereich des Einlaufbauwerkes und besteht hauptsächlich aus Grob- und Feinrechen sowie Siebbändern oder Siebtrommeln.

In den Abwasseraufbereitungsanlagen von Dampfkraftwerken werden u. a. die Abwässer aus der Wasseraufbereitungsanlage für den Wasser-Dampf-Kreislauf und der Kühlwasseraufbereitung aufbereitet, um wiederverwendet oder abgeleitet werden zu können.

Eine Abwasseraufbereitung ist auch für die in der Rauchgasentschwefelung (REA) anfallenden Abwässer erforderlich. Die Hauptaufgaben der REA-Abwasseraufbereitung sind die Gipsentsättigung und Feststoffreduktion sowie die Schwermetallentfernung. Darüber hinaus sind eine Reihe weiterer Abwässer z. B. von Nassentaschern aufzubereiten. Bei Nassentaschern fällt die heiße Asche aus Stein- und Braunkohlefeuerungen durch ein Wasserbad und wird während des Absetzens abgekühlt. Das Eintauchen der Asche in das Wasserbad sorgt für einen dichten Luftabschluss.

Begriffssynonyme:

  • Synonym für Deionat: Vollentsalztes Wasser; Demineralisiertes Wasser

Begriffserläuterung:

  • Nassentascher sind nassmechanische Entaschungsanlagen für die Entsorgung und Abkühlung von Verbrennungsrückständen.
Ontologie