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Versorgungszuverlässigkeit

Unter Versorgungszuverlässigkeit versteht man die Eigenschaft eines elektrischen Verteilnetzes seine Versorgungsaufgaben für elektrische Energie innerhalb einer bestimmten Zeitperiode zu erfüllen. Sie wird durch folgende Kennzahlen bewertet:

  • Die Unterbrechungsdauer (CAIDI) in Minuten beschreibt die mittlere Zeit der Versorgungunterbrechung bei einem Kunden.
  • Die Unterbrechungshäufigkeit (SAIFI) mit der Einheit 1/Jahr beschreibt, wie oft im Mittel Versorgungsunterbrechungen bei einem Kunden vorkommen.
  • Die Nichtverfügbarkeit (SAIDI) als Produkt der beiden anderen Kennzahlen hat die Einheit Minuten/Jahr und stellt ein Maß für die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Versorgungsunterbrechung dar.

Die Zuverlässigkeitskennzahlen unterscheiden sich für jede nichtversorgte Last, da sie abhängig von der Netztopologie und der Position der Last im Netz sind. Die Kennzahlen werden als Mittelwerte für alle möglichen Ausfallszenarien berechnet. Die Mittelwertbildung erfolgt entweder über die installierte Leistung aller Lasten oder über die Anzahl der nichtversorgten Kunden.

Neben der Versorgungszuverlässigkeit wird die Qualität der Versorgung auch durch die Spannungsqualität und die Servicequalität als weitere Komponenten bestimmt. Da in Deutschland die Versorgungsqualität gesetzlich einer Regulierung obliegt, müssen Verteilnetzbetreiber vorgegebene Standards der Zuverlässigkeit einhalten und gleichzeitig die notwendigen Investitionskosten möglichst gering halten. Die Bundesnetzagentur gibt den sogenannten Monetarisierungsfaktor vor. Bei seinem Überschreiten oder Unterschreiten erhalten Verteilnetzbetreiber einen Zuschlag oder Abschlag auf ihre Erlösobergrenze, womit Investitionsanreize geschaffen werden.

Englische Übersetzung(en):

reliability of supply

Ontologie