Zuletzt besuchte Seiten: Versorgungsgebiet

Versorgungsgebiet

Ein Versorgungsgebiet bezeichnet ein Gebiet, das von einem Versorgungsbetrieb mit bestimmten Dienstleistungen oder Gütern versorgt wird. Häufig wird der Begriff Versorgungsgebiet in Verbindung mit technischer Infrastruktur genannt. Beispiele hierfür sind die Elektrizitätsversorgung, die Wasserversorgung, die Erdgasversorgung und die Versorgung mit Fernwärme.

Wichtige Eigenschaften von Versorgungsgebieten sind die Größe, die Anzahl an Abnehmern und die Versorgungsanlagen. Die Größe von Versorgungsgebieten kann sehr unterschiedlich sein. Während sich beispielsweise Versorgungsgebiete von Mobilfunkanbietern üblicherweise bundesweit erstrecken, umfassen Versorgungsgebiete von kleinen Nahwärmenetzen nur wenige Häuserblocks. Je nach Versorgungsgut ist eine Überlappung mehrerer Versorgungsgebiete wie beim Beispiel Mobilfunk der Normalfall und bei anderen Versorgungsgütern wie z. B. der Fernwärme nicht anzutreffen. Die leitungsgebundene Elektrizitätsversorgung und Gasversorgung werden in Deutschland in geschlossenen Versorgungsgebieten unter spezieller Staatsaufsicht durchgeführt. Die Versorgungsgebiete sind in Deutschland durch Demarkationsverträge und durch die Konzessionsverträge zwischen einzelnen Versorgungsunternehmen abgesichert. In diesen Verträgen werden die Versorgungsbereiche gegeneinander abgegrenzt. Dabei bekommt ein Versorger von der Kommune das alleinige Wegerecht eingeräumt.

Die Erschließung neuer Versorgungsgebiete hängt oft davon ab ob diese wirtschaftlich möglich ist. Die Wirtschaftlichkeit hängt stark von der erwarteten Abnahmedichte des Versorgungsgebietes ab. Um die Abnahmedichte zu erhöhen kann ein Anschlusszwang und ein Benutzungszwang ausgesprochen werden.

Auf eine Veränderung der Abnahmestrukur eines Versorgungsgebiets muss der Versorger entsprechend reagieren. Mögliche Abnehmerstrukturänderungen sind z. B. in einem Fernwärmenetz eine durch eine großflächige Wärmedämmung von Gebäuden verminderte Wärmeabnahme. Die daraus folgende verringerte Wärmedichte führt zu einer geringeren Wirtschaftlichkeit des Wärmenetzes. Andererseits ist auch eine Steigerung der Wärmeabnahme in bestehenden Wärmenetzen möglich. Dies kann z. B. durch den Neubau von Gebäuden oder den Anschluss bestehender Gebäude im Versorgungsgebiet geschehen. Eine Leistungserhöhung des Wärmenetzes kann in begrenztem Maße z. B. durch Erhöhung der Systemtemperatur und des Volumenstroms erfolgen.

Englische Übersetzung(en):

supply region, supply territory, service area, consumption area

Ontologie