Versauerung

Die Versauerung ist eine Wirkungskategorie der Ökobilanz. Sie quantifiziert und bewertet die versauernde Wirkung von speziellen Emissionen. Dies sind vor allem Schwefeldioxid, Stickoxide und Ammoniak. Sie reagieren in der Atmosphäre mit Wasser zu Säuren und gelangen über Niederschläge als saurer Regen zurück auf die Erde. Regenwasser hat normalerweise einen pH-Wert von 5,6. Durch die Schadstoffe kann dieser unter 5,0 gesenkt werden.

Wirkungsindikatoren zur Erfassung der Versauerungswirkung ist der Ausstoß von SO₂-Äquivalenten in kg. Das Versauerungspotenzial ist ein typischer Midpoint-Indikator, weil es den Ausstoß von Stoffen abbildet, die nach der Emission weiterreagieren und die selbst keinen Schaden anrichten.

Eine bekannte Wirkung versauernder Substanzen ist das Waldsterben in den achtziger Jahren. Ein erhöhter Eintrag versauernder Substanzen in die Umwelt kann vor allem in Gewässern toxische Substanzen freisetzen und im Allgemeinen zur Auswaschung von Nährstoffen führen.

Der Zusammenhang zwischen den Emissionen versauernder Substanzen und dem Waldsterben war maßgeblich für die Reduktion des Schwefeldioxidausstoßes aus Kraftwerken mittels Rauchgasreinigung. Allerdings sind die genauen Zusammenhänge zwischen freigesetzten Stoffen und dem Prozess des Waldsterbens trotz großer wissenschaftlicher Bemühungen nicht vollends aufgeklärt.

Ein Großteil der Emissionen mit versauernder Wirkung ist auf die Verbrennung fossiler Energieträger in Kohlekraftwerken zurückzuführen. Der Schwefeleintrag in die Atmosphäre ist höher, je höher der Schwefelgehalt im verwendeten Energieträger ist.

Charakterisierungsfaktoren der Versauerung sind in Tabelle 1 dargestellt.

Englische Übersetzung(en):

acidification