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Biodiversität

Biodiversität ist der Fachbegriff für den deutschen Begriff der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität umfasst die Vielfalt an Arten und Lebensräumen sowie die genetische Vielfalt innerhalb der einzelnen Tierarten und Pflanzenarten. Alle drei Bereiche sind miteinander verknüpft und bilden ein Netzwerk. Oft wird der Begriff Biodiversität als Bezeichnung für die Artenvielfalt genutzt. Dies geschieht auch, weil die genetische Vielfalt im Einzelnen weniger bekannt ist. Die Vielfalt der Lebensräume geht oft mit der Vielfalt der Arten einher. So enthält z. B. einer der Hot Spots der Artenvielfalt in Deutschland, das Werra-Meißner-Gebiet deshalb so viele Arten, weil es hier viele verschiedene Lebensräume auf kleinem Raum gibt. Im Folgenden wird der Begriff Biodiversität als Synonym für den Begriff der Artenvielfalt verwendet. Die Biodiversität setzt sich zusammen aus der Artenzahl und der Artenverteilung. Sie kann unterschiedlich gemessen werden. Einer der bekanntesten Messmethoden der Biodiversität ist der Shannon-Weaver-Index.

Es gibt keine konkreten Zahlen der einzelnen Arten, die Biodiversität ausmachen. Schätzungen bewegen sich jedoch zwischen 10 und 30 Millionen Arten. Derzeit bekannt und beschrieben sind knapp zwei Millionen Arten. Zwei Drittel aller zurzeit bekannten Arten gehören zur Gruppe der Insekten. Die biologische Vielfalt ist nicht gleichmäßig über die Erde verteilt. Ungefähr 70 Prozent aller Arten finden sich in den 17 artenreichsten Ländern. Diese befinden sich zum großen Teil in den Klimazonen der Tropen und Subtropen.

Die Biodiversität nimmt weltweit kontinuierlich ab. Der Mensch ist direkt oder indirekt der Hauptverursacher dieses Biodiversitätsverlustes. Starke Bedrohungen gehen zum Beispiel von der großflächigen Zerstörung von Lebensräumen, der Einschleppung von Tierarten und Pflanzenarten in fremde Lebensräume, der Übernutzung natürlicher Ressourcen und vom Klimawandel aus. Auch durch die zunehmende intensive Landwirtschaft in Form von Monokulturen kommt es zu einem Artenrückgang. Als Monokultur werden zum Beispiel Energiepflanzen angebaut. Der Artenrückgang entsteht hierbei unter anderem durch die großflächige Nutzung ehemals artenreicher Landschaften für nur eine Nutzpflanze. Vor allem auf einen Lebensraum spezialisierte Arten gehen daher zurück. Der Verlust der Artenvielfalt wird als das gravierendste und irreversible Umweltproblem beschrieben. Nach Meinung mancher Wissenschaftler befinden wir uns durch die Geschwindigkeit des Artenverlustes in einem erneuten, anthropogen verursachten Massenaussterbeprozess.

Die Weltnaturschutzunion IUCN gibt in regelmäßigen Abständen eine Rote Liste mit bedrohten Tierarten sowie Pflanzenarten heraus. Die Rote Liste ist ein Indikator für den Verlust der Biodiversität, da sie die Aussterbewahrscheinlichkeit und die Gefährdung der einzelnen Arten angibt. Die Arten werden in sieben Kategorien eingeteilt, von nicht gefährdet bis ausgestorben. Neben dieser internationalen Liste gibt es zahlreiche Rote Listen auf nationaler und regionaler Ebene. Die Rote Liste der gefährdeten Arten in Deutschland wird vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben.

Synonym(e):

Biologische Artenvielfalt

Englische Übersetzung(en):

biodiversity

Ontologie