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Verlegung in Neubaugebieten

Die Verlegung in Neubaugebieten ist eine Verlegesituation von Rohrnetzen. Die Besonderheit dieser Verlegesituation ist, dass Verbrauchsgebäude oftmals noch nicht existieren. Außerdem kann die Verlegung von Rohrleitungen in Abstimmung mit anderen Infrastrukturen abgestimmt werden. Aus rechtlicher Sicht ist die Verlegung in Neubaugebieten interessant, da hier einfachere Möglichkeiten bestehen einen Anschlusszwang und Benutzungszwang auszusprechen. Anschlusszwang und Benutzungszwang führen zu einer höheren Wärmedichte und damit zu einer höheren Effizienz eines Wärmenetzes oder Kältenetzes.

Wenn eventuell später anzuschließende Gebäude noch nicht gebaut sind, kann noch keine Hausanschlussleitung verlegt werden. Hausanschlussleitungen können in den Gehwegbereich oder bis auf das Gebäudegrundstück vorgezogen werden. Dadurch können eventuell später notwendige aufwendige Tiefbauarbeiten im Straßenbereich vermieden werden. Die vorgezogene Hausanschlussleitung wird mit einem Bedarfskugelhahn oder einem Endstück mit Anbohrmöglichkeit verschlossen. Der Anschluss eines Gebäudes ist dadurch relativ einfach und im laufenden Betrieb möglich. Ein späterer nicht geplanter Anschluss an die Verteilleitung ist deutlich aufwendiger als die Nutzung einer vorgezogenen Anschlussleitung. Neben aufwendigeren Tiefbauarbeiten muss das Versorgungsnetz außer Betrieb genommen werden, wenn ein zusätzliches T-Stück als Abzweig eingesetzt wird. Bei Kunststoffmantelverbundrohren ist der Einbau eines Abzweiges auch während des Betriebes möglich. Dazu wird die bestehende Verteilleitung angebohrt.

Die Leitungsverlegung erfolgt meist gemeinsam mit anderen Versorgungsleitungen in einem Stufengraben. Maßnahmen zur Verringerung der wiederherzustellenden Oberfläche wie Übereinanderverlegung, Pipelineverlegung und die Verwendung von Doppelrohren sind von geringer Bedeutung. Die Straßendecke wird erst im Anschluss an die Verlegearbeiten erstellt. Bei der Verlegung muss auch auf eine ausreichende Überdeckung während der Bauphase geachtet werden, da der Baustellenverkehr punktuell sehr hohe Belastungen auf die Rohrleitung ausübt. Die Belastungen durch den Baustellenverkehr führen meist zu einer vergrößerten Verlegetiefe.

Flexible Rohrsysteme, wie flexibles Kunststoffmediumrohr und flexibles Metallmediumrohr haben bei der Verlegung in Neubaugebieten nur geringe Vorteile. Die Trassenführung ist in der Regel geradlinig wodurch eine Flexibilität der Rohleitung keine Vorteile bringt. Vorteile von flexiblen Rohrsystemen in dieser Verlegesituation sind lediglich die Möglichkeit der Verlegung von der Rolle und die Selbstkompensation der Rohrleitung.

Ontologie