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Verbundnetz

Definition

Ein Verbundnetz oder Verbundsystem ist ein Zusammenschluss großer, räumlich benachbarter und elektrisch verbundener Stromnetze , wobei jedes Teilnetz eine selbstkoordinierende Einheit bildet. Das europäische Verbundsystem ist ein europaweites Stromnetz aus Übertragungsleitungen in der Hochspannung und Höchstspannung und wird durch die im Übertragungsnetz European Network of Transmission System Operators for Electricity (ENTSO-E) zusammengeschlossenen Mitglieder operativ betrieben. Es wird daher auch als Verbundnetz der ENTSO-E bezeichnet. Neben diesem Verbundnetz gibt es in Europa das Verbundnetz der nordeuropäischen Staaten (NORDEL), in Großbritannien die United Kingdom Transmission System Operators Association (UKTSOA) sowie das russische Verbundsystems Integrated Power System/Unified Power System of Russia (IPS/UPS).

Eigenschaften

Jedes Verbundsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Erzeuger und Verbraucher synchron betrieben werden. Das bedeutet, dass innerhalb des Netzes eine einheitliche Netzfrequenz herrscht und eine gemeinsame Frequenzregelung durchgeführt wird. Meist ist ein Verbundsystem in mehrere Regelzonen aufgeteilt, für die je ein Übertragungsnetzbetreiber als Regelzonenführer auftritt. Die Aufgabe der Regelzonenführung ist unter anderem die Koordination von vorzuhaltender Regelleistung, damit die Netzfrequenz im gesamten Verbundnetz auch bei falscher Prognose von Stromerzeugung und Stromverbrauch konstant gehalten werden kann.

Vorteile und Nachteile des Verbundbetriebes

  • Wirtschaftlich und ökologisch optimale Nutzung des Kraftwerkparks
  • Vergrößerte Systemträgheit
  • Austausch und Optimierung von Regelleistung
  • Vergrößerte Versorgungssicherheit

Synonym(e):

Verbundsystem

Englische Übersetzung(en):

interconnected power system, interconnect power grid

Ontologie