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Umesterung

Die Umesterung ist ein Prozess bei der Herstellung von Biodiesel. Sie dient der Herstellung von Biodiesel aus Pflanzenölen und findet in der Umesterungsanlage statt. Pflanzenöle eignen sich häufig nicht direkt als Dieselsubstitut, weil sie sich in ihrer Viskosität von reinem Dieselkraftstoff unterscheiden. Die Umesterung dient der Anpassung des Pflanzenöls an einen konventionellen Dieselkraftstoff. Ausgangsstoffe der Umesterung sind hauptsächlich Rapsöl, Sojaöl, Palmöl und Sonnenblumenöl.

Ablauf

Die Umesterung erfolgt unter Zugabe eines einwertigen Alkohols wie Methanol und eines Katalysators. Der dreiwertige Alkohol des Pflanzenöls wird durch drei einwertige Alkohole aus der Esterverbindung verdrängt. Als einwertiger Alkohol wird dabei fast ausschließlich Methanol eingesetzt. Bei der Umesterung fällt Glycerin als Koppelprodukt an. Als Katalysatoren kommen üblicherweise Alkalimetalle, Alkalihydroxide und Alkalialkoholate zum Einsatz. Dadurch werden bei niedrigen Temperaturen kurze Reaktionszeiten erreicht. Endprodukte der Umesterung sind Biodiesel, Methanol und Glycerin. Diese müssen nach der Umesterung Aufbereitungsprozessen unterzogen werden.

Varianten

Varianten der Umesterung sind die Niederdruckumesterung und die Hochdruckumesterung. Sie unterscheiden sich in den Parametern Druckniveau, Temperatur und Reaktionszeit. Bei der Niederdruckumesterung erfolgt die Umesterung unter Druck von bis zu 5 bar und Temperaturen zwischen 40 °C und 160 °C. Abhängig von den eingesetzten Katalysatoren und der Temperatur beträgt die Reaktionsdauer zwischen 0,5 und 25 Stunden. Bei der Hochdruckumesterung wird mit Drücken zwischen 20 und 200 bar und Temperaturen zwischen 120 °C und 250 °C gearbeitet. Die Reaktionszeit beträgt zwischen 0,1 und 5 Stunden.

Synonym(e):

Alkoholyse

Englische Übersetzung(en):

ester interchange, transesterification, alcoholysis

Ontologie