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Trockene Reformierung

Die trockene Reformierung beschreibt ein Verfahren, welches die thermochemische Umsetzung von Methan (CH4) mit Kohlenstoffdioxid (CO2) zu Wasserstoff (H2) und Kohlenstoffmonoxid (CO) zum Ziel hat. Das entstehende Gasgemisch wird üblicherweise als Synthesegas bezeichnet. Auch im deutschsprachigen Raum ist die Verwendung des englischen Begriffs Dry Reforming gängig. Die Verwendung von Kohlenstoffdioxid als Ausgangsstoff stellt den wesentlichen Unterschied zur sonst üblichen Dampfreformierung von Methan dar. Dabei wird Wasserdampf zur Umsetzung verwendet.

Die Reaktionsgleichung für die trockene Reformierung lautet:

CH4 + CO2 → 2 H2 + 2 CO

Die Reaktion ist endotherm, sodass Energie von außen zugeführt werden muss. Der Einsatz von Katalysatoren ist notwendig, um technisch ausreichend hohe Umsätze zu erzielen. Die Temperatur des Prozesses liegt bei etwa 450 °C bis 550 °C.

Der große Vorteil der trockenen Reformierung liegt in der verbesserten Nutzbarmachung zweier gut verfügbarer Ausgangsstoffe für weitere chemische und stoffliche Anwendungen. Methan ist zum einen als Erdgas verfügbar, kann aber auch aus nachhaltigen Quellen mittels relativ einfacher Prozesse erzeugt werden. Kohlenstoffdioxid, das relevanteste Entstehungsprodukt von Verbrennungsprozessen, steht meist als nicht-nutzbares Abgas in großen Mengen zur Verfügung. Beide Komponenten sind relevante Treibhausgase, wodurch die Möglichkeit ihrer Umsetzung zur Durchführung weiterer chemischer Verfahren hohes Potenzial besitzt. Aufgrund der genannten Vorteile gibt es ein zunehmendes wirtschaftliches Interesse an dieser Technologie, welches sich vorwiegend in einer intensivierten Forschung zur Optimierung der Katalysatoren äußert.

Englische Übersetzung(en):

dry reforming, carbon dioxide reforming

Ontologie