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Toxizität

Toxizität ist ein Oberbegriff für verschiedene Umweltwirkungskategorien einer Ökobilanz, die die Emission toxischer Stoffe in Ökosysteme oder die Exposition des Menschen mit toxischen Stoffen beschreibt. Die Emission in Ökosystemen ist abhängig von der verwendeten Wirkungskategorie getrennt nach dem entsprechenden Umweltkompartimenten (siehe Aufzählung). Die Emission toxischer Stoffe hat bspw. auf die folgenden Umweltkompartimente eine Auswirkung:

  • Humantoxizität
  • Ökotoxizität
    • Bodenökotoxizität
    • Süßwasserökotoxizität
    • Meeresökotoxizität

Humantoxizität

Schutzziel bei der Humantoxizität ist die persönliche Gesundheit des Menschen. Auch der ungeborene Mensch wird hierbei betrachtet. Bei dieser Wirkungskategorie werden also auch Individuen und nicht die gesamte Menschheit als kollektiv betrachtet.

Im Unterschied zu den Wirkungsindikatoren anderer Umweltwirkungskategorien existiert für die Humantoxizität kein Summenparameter, der die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit abbilden kann. Eine mögliche Herangehensweise ist die Arbeit maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen. Bei dieser Methodik ist das Problem, dass die Expositionspfade nicht genauer charakterisiert werden, sich aber auf die Toxizität auswirken können.

Ökotoxizität

Die Ökotoxizität definiert als Schutzziel die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen als Ganzes unter Berücksichtigung der Systemeigenschaften und der Vielfalt der Arten. Schwerpunkt ist die Betrachtung als Ganzes, einzelne Arte werden nur in wenigen Ausnahmen betrachtet. Damit wird ein Unterschied zur Humantoxizität deutlich, bei der das Individuum Betrachtung findet.

Die Quantifizierung der Auswirkungen auf ein Ökosystem gestaltet sich wegen der Komplexität des Wirkungsgefüges als schwierig. Deshalb wird ein Ökosystem durch die Auswahl repräsentativer Organismen wie bestimmter Fischarten stark vereinfacht. Die Toxizität wird dadurch bestimmt, welche Konzentration eines Stoffes zur 50-prozentigen Abtötung der Testorganismen führt. Weitergehende Untersuchungen können langfristige Auswirkungen wie Erbgutveränderungen, Reproduktivitätseinschränkungen oder Kanzerogenität analysieren, sind jedoch aufwendiger. Mit der Größe eines Ökosystems wächst zusätzlich die Komplexität der Wirkzusammenhänge und sinkt die Aussagekraft der Untersuchung einzelner Stellvertreterorganismen.

Englische Übersetzung(en):

toxicity

Ontologie