Toluoldiisocyanat
Toluoldiisocyanat (TDI) ist eine organische Grundchemikalie, die zur Gruppe der Isocyanate gehört. Sie wird überwiegend als Ausgangsstoff bei der Produktion von Polyurethanen eingesetzt. Hierzu wird Toluoldiisocyanat aus Toluol, Salpetersäure und Phosgen produziert. Der Herstellungsprozess lässt sich in drei Schritte gliedern. Zuerst wird der Einsatzstoff Toluol mit einer Mischung aus Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser nitriert. Daraus entsteht das Zwischenprodukt Dinitrotoluol (DNT). Das DNT wird hydriert, wodurch das Zwischenprodukt 2,4-Toluoldiamin entsteht. Im letzten Schritt wird durch eine Phosgenierung das 2,4-Toluoldiamin in einem Lösemittel zum Endprodukt TDI umgewandelt. Die Phosgenierung findet bei ca. 180 °C statt.
Koppelprodukte und Energieeinsparungen
Bei dem Prozess entsteht das Koppelprodukt Chlorwasserstoff. Es wird mittels einer Chlorwasserstoff-Elektrolyse in die einzelnen Bestandteile Chlor und Wasserstoff zerlegt, die in den Prozess rückgeführt werden können.
Das Herstellungsverfahren ist aufgrund energieintensiver Prozessschritte mit einem hohen Energiebedarf verbunden. Diesem wird durch spezielle Energierückgewinnungssysteme entgegnet. So wird unter anderem bei dem Prozessschritt der Hydrierung Wärme wiedergewonnen, um daraus Dampf zu erzeugen, welcher nachgeschaltet beispielsweise Kompressoren antreibt. Andere Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz liegen in der Wärmerückgewinnung oder der Wärmegewinnung aus der Abgasverbrennung. Tabelle 1 enthält die spezifischen Energiebedarfe bei der Herstellung von einer Tonne TDI.
Stromverbrauch | 2,76 GJ/t |
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Brennstoff und Dampf | 26,69 GJ/t |
Gesamter Endenergiebedarf | 29,45 GJ/t |
Gesamter Primärenergiebedarf | 33,47 GJ/t |
Synonym(e):
TDI
Englische Übersetzung(en):
toluene diisocyanate
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