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Tichelmannsystem

Das Tichelmannsystem ist eine besondere Form der Rohrverlegung bei einem Zweileitersystem in Wärmenetzen und Kältenetzen. Beim Tichelmannsystem ist die Summe der Längen der Vorlaufleitungen und der Rücklaufleitungen bei jedem angeschlossenen Erzeuger oder Verbraucher nahezu identisch. Dadurch ist der Differenzdruck bei den angeschlossenen Erzeugern oder Verbrauchern annähernd gleich.

Bei nach dem Tichelmannsystem angeschlossenen Heizkörpern folgt daraus, dass in jedem Heizkörper gleiche Volumenströme und Wärmeströme auch ohne zusätzliche Regulierventile herrschen. Dies hat auch die gleichmäßige Erwärmung von vom Wärmeerzeuger weiter entfernten Heizkörpern zur Folge.

Früher wurde das Tichelmannsystem hauptsächlich bei Heizungsanlagen mit ausgedehntem Verteilsystem angewendet. Heutzutage werden meist Apparate, Heizflächen oder Kühlflächen wie Kollektoren, Wandheizungen, Deckenheizungen, Wandkühlflächen, Deckenkühlflächen oder Boileranlagen nach dem Tichelmannsystem verschaltet.

Der Vorteil des Tichelmannsystems liegt darin, dass keine Pumpenleistung durch unnötige Widerstände verbraucht wird. Es wird ein hydraulisch abgeglichenes System mit geringstmöglichem Widerstand geschaffen. Bei einfacheren Rohrnetzen kommt das Tichelmannsystem ohne zusätzliche Reguliereinrichtungen aus. Ein Nachteil dieses Systems ist der gegebenenfalls höhere Materialverbrauch, da die Rohrleitung nicht unbedingt auf dem kürzesten Weg erfolgt. Außerdem können in ein bestehendes System oft keine weiteren Apparate dazu geschaltet werden.

Synonym(e):

Tichelmann-System, Tichelmannsche Rohrführung, Tichelmann-Schaltung

Englische Übersetzung(en):

Tichelmann system

Ontologie