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Thermischer Komfort

Thermischer Komfort bezeichnet das Wohlbefinden von Personen mit ihrem Raumklima. Dabei hängt der thermische Komfort sowohl von Umgebungsbedingungen als auch von persönlichen Empfindungen der Personen ab. Die persönlichen Empfindungen sind allerdings sehr subjektiv und variieren von Person zu Person.

Bei Menschen ist die Körperkerntemperatur weitgehend konstant. Um dies zu erreichen steht der menschlicher Körper im ständigen Wärmeaustausch mit seiner Umgebung, d. h. der Körper erzeugt Wärme und gibt sie an seine Umgebung ab. Ein optimaler thermischer Komfort liegt vor, wenn die Wärmebilanz des menschlichen Körpers ausgeglichen ist. In diesem Fall ist die Wärmeerzeugung des Körpers gleich groß wie die Wärmeabgabe.

Auch bei Berücksichtigung aller Gegebenheiten wird das Raumklima nicht für alle Nutzer optimal sein. Dies liegt daran, dass das Wohlbefinden unterschiedlicher Personen von individuellen Einflüssen abhängig ist und somit ein sehr subjektives Empfinden darstellt. Dies hängt beispielsweise vom Geschlecht, Alter, Gewicht oder der körperlichen Fassung der Personen ab. Somit gibt es lediglich Richtwerte für die physikalischen Parameter des Raumklimas. Diese sind derart definiert, dass sich der Großteil der anwesenden Personen wohlfühlt. Um eine Abschätzung für eine große Personengruppe vornehmen zu können, wurde der Predicted Mean Vote (PMV) eingeführt. Anhand dieses Index lässt sich das Raumklima beurteilen. Dabei sagt ein PMV von null eine thermische Neutralität voraus. Dies bedeutet, dass der Großteil der Personen das Raumklima als angenehm empfindet. Anhand des PMV kann der Predicted Percentage of Dissatisfied berechnet werden, der den%satz der unzufriedenen Personen mit dem Raumklima angibt.

Ein PMV nahe von etwa null ist eine notwendige Voraussetzung für einen hohen thermischen Komfort, allerdings stellt dies alleine noch keine hinreichende Bedingung für das Wohlbefinden der Personen dar. Dies liegt daran, dass der PMV den Einfluss des Raumklimas auf den gesamten menschlichen Körper berücksichtigt. Somit kann selbst wenn der PMV thermische Neutralität vorhersagt, Unbehagen für Personen entstehen, wenn einzelne Körperzeile zu warm und andere zu kalt sind. Dieses sogenannte lokale Unbehagen kann durch hohe Luftgeschwindigkeiten, kalte und warme Fußböden, große vertikale Temperaturunterschiede oder eine zu große Asymmetrie der Wärmestrahlung hervorgerufen werden.

Um das lokale Unbehagen zu vermeiden, sollte die Luftgeschwindigkeit Werte von etwa 0,15 m/s nicht überschreiten, da es sonst zu Zuglufterscheinungen kommen kann. Hohe und niedrige Fußbodentemperaturen sind ebenfalls ein Grund für das Unbehagen von Personen. Aus diesem Grund sollten die Temperaturen der Fußböden etwa in einem Bereich von 19 bis 26 °C liegen. Vertikale Temperaturunterschiede zwischen Kopfhöhe und Knöchelhöhe sollten maximal 3 °C betragen. Die Wärmestrahlung der Umschließungsflächen, d. h. Wände, Decken, Fußböden, Fenster Türen und auch Heizkörper, sollte keine großen Differenzen aufweisen. Beispielsweise werden kalte Fenster und warme Innenwände als unbehaglich von den Bewohnern empfunden.

Synonym(e):

thermische Behaglichkeit

Englische Übersetzung(en):

thermal comfort

Ontologie