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Sättigungsdampfdruck

Der Sättigungsdampfdruck ist jener Druck eines Stoffes, bei dem der gasförmige Aggregatszustand mit dem flüssigen oder festen Aggregatszustand im Gleichgewicht ist. In diesem Fall ist der Sättigungsdampfdruck der Druck der gasförmigen Phase.

Als klassische Aggregatzustände werden die drei Erscheinungsformen von Materie bezeichnet. Es handelt sich hierbei um feste, flüssige oder gasförmige Zustände, die sich durch Änderung von Temperatur oder Druck ineinander umwandeln können. Beispielsweise kann eine Flüssigkeit durch Verdunstung in den gasförmigen Zustand übergehen, ohne dabei zu sieden. Der umgekehrte Vorgang, also der Übergang vom gasförmigen in den flüssigen Zustand, wird als Kondensation bezeichnet.

Luft kann je nach Temperatur und Luftdruck unterschiedlich viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wird also beispielsweise ein abgeschlossener Behälter teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt, so verdunstet die Flüssigkeit solange der Dampfdruck kleiner als der Sättigungsdampfdruck ist. Nach einer gewissen Zeit stellt ein Gleichgewicht zwischen Verdunstung und Kondensation ein und die beiden Vorgänge laufen gleich schnell nebeneinander ab. In diesem Fall ist die über der Flüssigkeit befindliche Luftschicht vollständig mit Feuchtigkeit, d. h. Wasserdampf, gesättigt. Der entsprechende Druck ist der Sättigungsdampfdruck.

Aus baupraktischer Sicht hat der Sättigungsdampfdruck eine hohe Bedeutung, da es bei der Überschreitung dieses Druckes zur Kondensation von Wasserdampf zu flüssigem Wasser kommt. Somit kann es zu Bildung von Feuchte in Bauteilen kommen. Dadurch können in weiterer Folge Schäden, wie beispielsweise Schimmelpilzbildung oder Korrosion, verursacht werden. Ähnliche Probleme treten auf, wenn durch Temperaturänderungen der Taupunkt unterschritten wird.

Damit in Gebäuden ein hoher thermischer Komfort, d. h. eine hohe Behaglichkeit, sichergestellt ist, muss unter anderem die Luftfeuchtigkeit gewissen Vorgaben entsprechen. Sowohl eine zu niedrige als auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ein Unwohlsein von Personen verursachen. Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit kann durch regelmäßiges Lüften erfolgen, was somit auch die Bildung von Kondensat verhindert. Daher kann das richtige Lüften auch die Dauerhaftigkeit von Gebäuden erhöhen. Allerdings geht beim Lüften ein gewisser Anteil an Wärme durch Lüftungswärmeverluste verloren. Um energiesparend zu Handeln ist daher ein Stoßlüften zu empfehlen. Auch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die für ständigen Luftaustausch sorgt, hilft dabei die Energieeffizienz eines Gebäudes zu steigern. Dabei sorgt die Wärmerückgewinnung dafür, dass beim Lüftungsvorgang die Wärme nicht verloren geht und somit der Energieverbrauch, der durch traditionelles Lüften entstehen würde, verringert wird. Zur Auslegung von Lüftungsanlagen kann das Mollier-Diagramm herangezogen werden.

Synonym(e):

Gleichgewichtsdampfdruck

Englische Übersetzung(en):

saturation vapor pressure

Ontologie