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Strommarktmodell

Ein Strommarktmodell ist ein Untertyp von einem Energieprozessmodell und dient zur Simulation des Strommarktes. Zur Abbildung des Strommarktes werden die Stromerzeugungstechnologien und die Stromnachfrage modelliert und einander gegenübergestellt. Strommarktmodelle werden sowohl als Optimierungsmodell als auch als Simulationsmodell ausgeführt. Die Wahl des Modelltyps und der Ausgestaltung des Modells hängt von der Fragestellung ab, die mit dem Modell beantwortet werden soll. Es sind vielfältige Fragestellungen denkbar.

Strommarktmodelle gehen von dem so genannten Preissetzer Ansatz aus, d. h. dass das Verhalten der Marktteilnehmer bzw. der Betrieb von Stromerzeugungsanlagen und Speichern eine Rückwirkung auf den Markt und die sich einstellenden Marktpreise ausübt. Eine mögliche Fragestellung ist daher die Abschätzung zukünftiger Preisentwicklungen, beispielsweise zukünftiger Strompreise, zukünftiger Regelleistungspreise oder zukünftiger Preise für CO2-Zertifikate. Eine weitere mögliche Fragestellung ist die Abbildung des Verhaltens der Marktteilnehmer bzw. der Wechselwirkungen der Marktteilnehmer untereinander. Es können zudem Erkenntnisse gewonnen werden über optimale Bietstrategien, über Marktmechanismen oder darüber, ob ein Akteur Marktmacht ausübt.

Über die getroffenen Modellannahmen und exogen vorgegebenen Eingangsparameter können dabei verschiedene Marktdesigns, politische Zielsetzungen oder Technologieentwicklungen abgebildet und untersucht werden.

Inzwischen wird das Strommarktmodell häufig mit dem Stromnetzmodell kombiniert, um eine integrierte Betrachtung des gesamten Energiesystems zu ermöglichen.

Synonym(e):

Modell zur Marktsimulation

Englische Übersetzung(en):

electricity market model

Ontologie