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Strangnetz

Ein Strangnetz bildet eine Sonderform eines Ringnetzes. Strangnetze sind vor allem typisch für Mittelspannungsnetze, wobei durch die Bildung von Ringen eine Teilvermaschung des Netzes angestrebt wird. Strangnetze sind dadurch charakterisiert, dass ihre Versorgungsleitungen jeweils zwei Einspeisestationen verbinden. Dadurch kann jeder Verbraucher von zwei Seiten versorgt werden. Im Normalbetrieb sind die Zuleitungen nur über einen Weg eingeschaltet, der Energietransport erfolgt immer in einer definierten Richtung. Der alternative Pfad wird nur bei Ausfall des ersten Pfades zugeschaltet.

Strangnetze weisen in vielen Punkten Ähnlichkeiten zu Ringnetzen auf. Die Vorteile liegen in dem übersichtlichen Aufbau und der einfachen Planung. Da die Leitungen von zwei Seiten versorgt werden können, bieten Strangnetze eine höhere Zuverlässigkeit und geringere Verluste als Strahlennetze. Ein weiterer Vorzug ist, dass im Störungsfall der fehlerbehaftete Leitungsabschnitt selektiv aus dem Netz herausgetrennt und im Anschluss das übrige Netz wieder in Betrieb genommen werden kann. Als Kurzschlusssicherungen reichen hier Niederspannungs-Hochleistungssicherungen aus. Strangnetze sind weniger empfindlich gegen Großstörungen als Ringnetze, da die Netzlast auf die Gegenseiten verlagert und so eine Umspannstation freigeschaltet werden kann.

Es ist zu beachten, dass Unterschiede in den Spannungen auf den zwei Seiten einer Trennstelle bestehen können. Wenn sie von einer Trennstelle nicht angepasst werden, können erhebliche Ausgleichsströme fließen. Hierdurch wird die Betriebsführung der Strangnetze erschwert.

Synonym(e):

Liniennetz

Englische Übersetzung(en):

serial network

Ontologie