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Stauraumspülung

Die Stauraumspülung dient zur Befreiung des Staubeckens von Verunreinigungen und feinkörnigen Sedimenten, dem sogenannten Geschiebe.

Die im Staubecken abgelagerten Sedimente verringern das Stauvolumen und gefährden die Kraftwerkstechnik beim Eindringen in die Druckrohrleitung. Durch das Öffnen der Grundablässe oder Wehrklappen der Stauanlage werden die Ablagerungen mithilfe der strömenden Wassermassen aus dem Becken gespült und ins Unterwasser abtransportiert. Die zeitlichen Abstände einzelner Spülungen hängen von der Sedimentationsrate im Becken ab.

In Abhängigkeit der Größenverhältnisse von Oberbecken und Unterbecken haben Stauraumspülungen und die damit einhergehenden Geschiebeausträge ökologische Folgewirkungen. Sie führen unter anderem zu einem erhöhten Schwebstoffeintrag im Unterwasser. Schwebstoffe sind im Gewässer verteilte, feinste mineralische oder organische Partikel. Deren Eintrag kann einerseits mechanische Störungen der Kiemen von Wassertieren hervorrufen. Andererseits werden sie unter Sauerstoffverbrauch von Mikroorganismen zersetzt. Dies hat eine Abnahme der Sauerstoffkonzentration im Gewässer zur Folge. Darüber hinaus verursacht der Geschiebeaustrag eine Versiegelung des Gewässergrunds. Dadurch werden Lebensräume von Wasserorganismen zerstört. Mehrere aufeinanderfolgende Staustufen, sogenannte Stauketten, sind einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt. Die Ablagerungen aus der einen Stufe werden durch den Spülvorgang in den Stauraum der nächsten Stufe transportiert. Auf diese Weise summieren sich die Einträge.

Die negativen Folgen können jedoch durch verschiedene Maßnahmen eingeschränkt werden. Das Einhalten einer gewissen Mindestabwassermenge während und nach dem Spülvorgang sichert beispielsweise eine ausreichende Verdünnung der Geschiebe und Schwebstoffeinträge. Durch regelmäßige, aber in kurzen Abständen durchgeführte Spülungen kann ein großer Eintrag bereits im Voraus vermieden werden. Außerdem werden die schädlichen Auswirkungen durch lange Nachspülzeiten und Spülungen bei natürlichen Hochwasserereignissen reduziert.

Synonym(e):

Entlandung

Englische Übersetzung(en):

reservoir flushing

Ontologie