Zuletzt besuchte Seiten: Betonkernaktivierung

Betonkernaktivierung

Die Betonkernaktivierung ist eine thermische Bauteilaktivierung zum Heizen oder Kühlen von Gebäuden. Dabei werden Rohre aus Kunststoff in die massiven Bauteile aus Beton verlegt, um somit die Gebäudemassen zur Temperierung der Räume zu nutzen.

Die Rohrsysteme werden auch Rohrregister genannt und meist relativ mittig in die Betonteile eingebaut. Sie liegen somit zwischen den Bewehrungslagen. Bei der Bewehrung handelt es sich um Stäbe oder Matten aus Stahl, die in den Betonteilen verlegt sind. Diese sind erforderlich, da Beton zwar eine hohe Druckfestigkeit aber nahezu keine Zugfestigkeit aufweist. Die Stahleinlagen nehmen somit die auftretenden Zugkräfte auf.

Die Betonkernaktivierung funktioniert dabei nach einem ähnlichen Prinzip wie die altertümliche Hypokaustenheizung. Allerdings wird bei der Betonkernaktivierung meist Wasser und nicht Luft als Wärmeträger eingesetzt. Durch die großen Flächen der Gebäudestrukturen, welche die Wärme übertragen, sind nur geringe Temperaturdifferenzen zwischen den Bauteiloberflächen und der Raumtemperatur zur Regulierung notwendig. Somit kann die Temperatur des Wärmeträgers im Vergleich zu herkömmlichen Heizungsanlagen deutlich reduziert werden, da herkömmliche Heizungsanlagen kleinere Übertragungsflächen aufweisen. Die massiven Gebäudemassen ermöglichen dabei eine lange Speicherung der Wärme und übernehmen somit die Funktion eines Wärmespeichers.

Die Betonkernaktivierung kann sowohl zur Heizung als auch zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden. Dabei wird in der warmen Jahreszeit die Wärme über das Rohrleitungssystem ins Erdreich abgeleitet und somit ein Aufheizen des Gebäudes verhindert. zum Heizen in der kalten Jahreszeit wird die Erdwärme des Bodens ausgenutzt. Die Erdwärme weist hierbei für Heizungszwecke in der Regel zu geringe Temperaturen auf, weshalb sie meist mit einer Wärmepumpe auf ein angemessenes Maß erhöht wird.

Durch eine fachgerechte Auslegung der Betonkernaktivierung ist es möglich den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren. Dabei kann die Betonkernaktivierung als alleiniges System eingesetzt werden oder konventionelle Lüftungsanlagen oder Klimaanlagen unterstützen. Der Vorteil dieser Kombination liegt darin, dass die Trägheit in der Temperaturregulierung der Betonkernaktivierung durch die anderen Anlagen kompensiert werden kann.

Synonym(e):

Betonkerntemperierung

Englische Übersetzung(en):

concrete core activation, thermal activation of the concrete core

Ontologie