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Sicherheit CO2-Speicherung

Um das am Kraftwerk mit Hilfe von CO2-Abscheidetechniken abgetrennte CO2 der Atmosphäre zu entziehen, muss es dauerhaft gespeichert werden. Hierfür werden gasdichte geologische Formationen betrachtet.

Bei der geologischen CO2-Speicherung bestehen derzeit das größte Wissensdefizit der CCS-Kette und der größte Forschungsbedarf insbesondere zur Eignung geologischer Formationen für eine dauerhafte Speicherung von CO2 und zu Wechselwirkungen von eingepresstem CO2 mit dem Gestein.

Daher werden im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte u. a. Experimente, analytische Untersuchungen und numerische Simulationen durchgeführt und Überwachungsmethoden für das Langzeit-Monitoring des CO2-Speichers entwickelt bzw. verbessert, um die Eignung geologischer Formationen zu belegen und die CO2-Langzeitspeicherung zu überwachen. Das Monitoring umfasst neben dem CO2-Speicher auch die Überwachung der CO2-Bohrlochverschlüsse und der Speicherumgebung hinsichtlich z. B. erhöhter CO2-Konzentrationen bzw. Grundwasserversalzung.

F&E-Arbeiten zur CO2-Speicherung finden auf nationaler Ebene u. a. im Forschungsprojekt COORAL, im Rahmen der COORETEC F&E-Initiative und im F&E-Programm Geotechnologien statt.

Schwerpunkte der laufenden und zukünftigen Forschung und Entwicklung zur CO2-Speicherung sind die folgenden Themenfelder:

  • Einfluss der CO2-Gasgemische auf Transport, Injektion und Speicherung. Die F&E-Arbeiten zu diesem Themenfeld umfassen u. a.:
    • Untersuchungen zum thermodynamischen und technischen Verhalten von CO2 und CO2-Gasgemischen,
    • Reinheitsanforderungen an CO2-Gasgemische,
    • experimentelle und analytische Untersuchungen der geochemischen Eigenschaften von Gesteinen unter Einwirkung von CO2 und CO2-Gasgemischen,
    • experimentelle Bestimmung der chemischen Reaktionen zwischen CO2-Gasgemischen, Formationswässern, Deckgesteine und Speichergesteine und der petrophysikalischen Folgen.
  • Informationssystem für CO2-Speicher und Deckgesteine. Die F&E-Arbeiten zu diesem Themenfeld umfassen u. a.:
    • die systematische Erfassung, Klassifizierung und Quantifizierung von Speicherstandorten in Deutschland. Ein Speicherkataster befindet sich derzeit in der Entwicklung,
    • die Charakterisierung ausgewählter Speicher- und Deckschichten,
    • die Untersuchung von Leckage- und Reaktionsverhalten natürlicher CO2-Vorkommen,
    • die Erstellung einer Datenbank von Parametern und Modellen für die Bewertung der Speichereignung.
  • Methodenentwicklung zur Erhöhung von Speichereffizienz und Speichersicherheit. Die F&E-Arbeiten zu diesem Themenfeld umfassen u. a.:
    • die numerische Simulationen der Geoprozesse,
    • die Verbesserung geochemischer und geophysikalischer CO2-Monitoring-Technologien u. a. hinsichtlich des zeitlichen und räumlichen Verhaltens des injizierten CO2,
    • die Entwicklung von Methoden zur Verifizierung der planmäßigen Ausbreitung des CO2 im Untergrund in der Betriebsphase des Speichers,
    • die Entwicklung von Methoden zur quantitativen und qualitativen Risikobewertung der CO2-Speicherung.

Begriffserläuterungen:

  • Unter Formationswasser versteht man das in Gesteinsporen gebundene Wasser.
  • In der Petrophysik werden u. a. die physikalischen Eigenschaften von Gesteinen untersucht und wie sich die Gesteine mit den äußeren Bedingungen verändern können.
  • CO2-Monitoring bedeutet die systematische Überwachung und Überprüfung der CO2-Speicher und deren Umgebung. Überwacht werden muss zum Beispiel, ob sich das CO2 im Untergrund wie erwartet verhält, wohin das CO2 wandert, ob Leckagen auftreten und diese Gefahr laufen, die Umwelt oder Gesundheit zu schädigen. Das Monitoring gilt auch für die Injektionsphase des CO2.
Ontologie