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Schwellbetrieb

Ein im Schwellbetrieb arbeitendes Laufwasserkraftwerk staut Fließgewässer mithilfe eines Absperrbauwerks zeitweise auf.

Der Aufstau bewirkt einen größeren Höhenunterschied zwischen Oberwasser und Unterwasser und steigert die potenzielle Energie des Oberwassers. Außerdem ermöglicht die Aufstauung eine kurzzeitige Speicherung und Anpassung der Stromerzeugung an den Bedarf im Stromnetz.

Ein erhöhter Triebwasserfluss beispielsweise dient der Stromerzeugung in Spitzenlastzeiten und führt zu einer Steigerung des Wasserspiegels im Unterwasser. Dies wird als Schwallbetrieb bezeichnet.

Wird der Triebwasserdurchfluss hingegen verringert, um Wasser im Oberwasser zu sammeln, sinkt der Unterwasserspiegel. Dieser Betriebszustand wird Sunkbetrieb genannt.

Der rasch ansteigende Pegel des Unterwassers kann Menschen und andere Lebewesen in Ufernähe gefährden. Zudem wird durch schnelle Wechsel zwischen Schwallbetrieb und Sunkbetrieb die Gewässerqualität im Unterwasser beeinflusst. Sowohl Temperatur und Trübung des Wassers als auch die Beschaffenheit der Gewässersohle und des Gewässerufers werden durch den Schwellbetrieb verändert. Dies kann die notwendigen Lebensräume von Lebewesen schädigen und somit die Artenvielfalt im Unterwasser und am Ufer des Gewässers reduzieren. Zu Verringerung dieser Auswirkungen werden beispielsweise Ausgleichsbecken gebaut oder ein maximales Verhältnis zwischen Schwallbetrieb und Sunkbetrieb festgelegt.

Schwallbetrieb und Sunkbetrieb treten auch im Unterwasser eines Pumpspeicherkraftwerks auf. Dessen Betriebsart wird jedoch nicht als Schwellbetrieb bezeichnet. Es wird lediglich zwischen Pumpbetrieb und Turbinenbetrieb unterschieden.

Synonym(e):

Schwall- und Sunkbetrieb

Englische Übersetzung(en):

hydropeaking

Ontologie