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Beaufort-Skala

Die Beaufort-Skala ist eine Einteilung der Windstärke anhand der Auswirkungen des Windes auf die Erdoberfläche. Sie dient der Beschreibung und Beurteilung der Windgeschwindigkeit und liefert eine näherungsweise Bestimmung der Windgeschwindigkeit anhand der optischen Wahrnehmung. Eine genaue Windmessung kann nur mit Hilfe technischer Geräte wie einem Schalenkreuzanemometer vorgenommen werden.

Sir Francis Beaufort entwickelte die Skala im Jahre 1806, indem er die Bewegung der Segel eines Schiffes im Wind mit der Windstärken in Zusammenhang setzte. Die daraus entstandene Einteilung der Windstärken und Windgeschwindigkeiten ist in Tabelle 1 aufgeführt.

Tab. 1: Windstärken nach Beaufort
Windstärke [bft] Bezeichnung Windgeschwindigkeit [m/s] Auswirkungen des Windes im Binnenland
0 Stille 0,0 -0,2 Rauch steigt senkrecht empor
1 leiser Zug 0,3 - 1,5 Rauch zeigt Wind an, Windfahne noch nicht
2 leichte Briese 1,6 - 3,3 Wind im Gesicht fühlbar, Windfahne bewegt sich
3 schwache Briese 3,4 - 5,4 Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wind streckt Wimpel
4 mäßige Briese 5,5 - 7,9 dünne Äste bewegen sich, Staub und Papier werden gehoben
5 frische Briese 8,0 - 10,7 kleine Laubbäume beginnen zu wanken, auf Seen bilden sich Schaumkronen
6 starker Wind 10,8 - 13,8 starke Äste bewegen sich, Telegraphenleitungen pfeifen
7 steifer Wind 13,9 - 17,1 ganze Bäume in Bewegung, Hemmung beim Gehen
8 stürmischer Wind 17,2 - 20,7 Wind bricht Zweige von Bäumen
9 Sturm 20,8 - 24,4 kleine Schäden an Häusern (Dachziegel)
10 schwerer Sturm 24,5 - 28,4 Bäume werden entwurzelt, bedeutende Hausschäden
11 orkanartiger Sturm 28,5 - 32,6 (im Binnenland sehr selten) Sturmschäden
12 Orkan > 32,7 Schwerste Verwüstung

Die einzelnen Klassen werden mithilfe der Einheit Beaufort (bft) beschrieben. Eine stetige Erweiterung der Beaufort-Skala führte zur Einführung weiterer fünf Klassen. Diese Klassen erfassen Windgeschwindigkeiten über 33 Metern pro Sekunde und sind nur in Tornadoregionen von Relevanz. In Deutschland wird eine Einteilung der Windgeschwindigkeit nur im Bereich von Windstärke 0 bis Windstärke 12 vorgenommen, wobei die zu den meisten Zeiten vorherrschenden Windgeschwindigkeiten im Bereich von Windstärke 2 bis Windstärke 5 liegen.

Im Bereich der Windstärke 2 bis 3 beginnen Windkraftanlagen sich zu drehen. Auftriebsläufer mit einem Dreiblattrotor erzielen ihre maximale Leistungsausbeute ab einer Windstärke von 6 Beaufort. Dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von 12 bis 14 Metern pro Sekunde. Die maximale Leistung der Windkraftanlage wird bei darüber hinausgehenden Windgeschwindigkeiten konstant gehalten. Dazu wird beispielsweise der Anstellwinkel der Rotorblätter mithilfe der Pitchregelung an die Windgeschwindigkeit angepasst. Um jedoch eine mechanische Überlastung zu vermeiden, werden Windkraftanlagen, je nach Anlagentyp, ab Windstärken im Bereich von 9 bis 10 abgeschaltet und aus dem Wind gedreht.

Englische Übersetzung(en):

Beaufort scale

Ontologie