Wirkungskategorie
Eine Wirkungskategorie in einer Ökobilanz beschreibt wichtige Umweltprobleme. Wirkungskategorien werden in der dritten Phase von Ökobilanzen, der Wirkungsabschätzung relevant.
Umweltwirkungskategorien lassen sich unterscheiden in inputbezogene Wirkungskategorien, outputbezogene Wirkungskategorien und toxizitätsbezogene Wirkungskategorien. Hierbei muss hinzugefügt werden, dass sich auch die toxizitätsbezogenen Wirkungskategorien auf Outputs aus dem System beziehen, aber aus methodischen Gründen separat klassifiziert werden.
Inputbezogene Wirkungskategorien beziehen sich darauf, welche Stoffe der Umwelt zur Herstellung eines Produkts oder zur Bereitstellung einer Dienstleistung entnommen werden. Hierzu zählt beispielsweise die Wirkungskategorie Abbau abiotischer Ressourcen. Sie umschreibt, welche Menge an nicht-regenerativen Ressourcen, beispielsweise Kohle oder Eisenerz, bei der Bereitstellung einer funktionellen Einheit aus der Umwelt entnommen wird. Weitere inputbezogene Wirkungskategorien sind Wassernutzung, Landnutzung oder Raumbedarf.
Bei outputbezogenen Wirkungskategorien wird nicht die Ressourcenentnahme aus der Umwelt thematisiert, sondern die Emissionen in die Umwelt. Diese treten in den verschiedensten Formen auf und können Ökosysteme und Umwelt belasten oder beeinflussen. Sie können weiterhin in globale oder regionale outputbezogene Wirkungskategorien unterteilt werden. Beispiele für outputorientierte Wirkungskategorien sind der Treibhauseffekt, die Eutrophierung, der Ozonabbau, die Versauerung und die Bildung von Photooxidantien (Sommersmog).
Toxizitätsbezogene Wirkungskategorien bezeichnen die Emission von humantoxischen oder ökotoxischen Stoffen. Die Ökotoxizität wiederum lässt sich unterteilen in aquatische und terrestrische Ökotoxizität. Toxizitätsbezogene Wirkungskategorien werden von Experten am stärksten hinterfragt, weil es anders als bei anderen outputbezogenen Kategorien schwieriger ist, die Effekte zu quantifizieren. Wie stark ein Gas zur Eutrophierung beiträgt lässt sich anhand seines N- oder P-Gehaltes bemessen, wie schädlich allerdings eine Chemikalie für den Menschen ist, lässt sich nicht auf ein Molekül oder eine Messmethode zurückführen.
Für Wirkungskategorien werden entsprechend der Norm ISO 14040 und im Rahmen der Wirkungsabschätzung Wirkungsindikatorwerte definiert, die das Ergebnis der jeweiligen Wirkungskategorie quantifizieren. Der Wirkungsindikatorwert zur Wirkungskategorie „Treibhauseffekt“ ist der Ausstoß von CO2-Äquivalenten.
Synonym(e):
Umweltwirkungskategorie
Englische Übersetzung(en):
impact category, environmental impact category
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