Schwerkraftgründung
Die Schwerkraftgründung ist eine mögliche Gründungsform von Offshore-Windkraftanlagen. Bei Offshore-Windkraftanlagen werden im Vergleich zu Onshore-Windkraftanlagen erhöhte Anforderungen an die Gründung gestellt, da diese Anlagen höheren Windgeschwindigkeiten ausgesetzt sind. Zudem treten Belastungen durch den Wellengang, den Tidenhub sowie durch die mögliche Bildung einer Eisschicht auf der Meeresoberfläche auf. Diese Belastungen müssen über die Gründung in den Meeresboden übertragen werden.
In Abbildung 1 ist der Aufbau einer Schwerkraftgründung dargestellt. Als Fundament dient ein Senkkasten, der schwimmend zum Aufstellungsort transportiert wird. Am Aufstellungsort wird der Senkkasten mit Füllmaterial versenkt. Als Füllmaterialien werden in der Regel Sand oder Kies verwendet. Oberhalb der Meeresoberfläche wird der Turm der Windkraftanlage mit der Gründungsstruktur verbunden. Der aus dem Wasser ragende Teil der Gründungsstruktur ist konisch geformt, um dem Druck durch Eisbildung in kalten Regionen entgegenzuwirken. Dabei wird die Eisschicht auf der Wasseroberfläche aufgrund der konischen Form nach oben abgelenkt. So wird die Krafteinwirkung auf die Gründung minimiert.
Schwerkraftgründungen können nur bei geringen Wassertiefen von bis zu 10 Metern eingesetzt werden, da die Kosten und Bauteildimensionen mit zunehmender Wassertiefe steigen. Im Vergleich zu anderen Gründungsstrukturen muss zudem der Meeresboden geebnet und gegebenenfalls verdichtet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen eignet sich diese Gründungsform daher nur bei geringen Wassertiefen und einem ebenen Meeresuntergrund.
Synonym(e):
Schwergewichtsgründung
Englische Übersetzung(en):
gravity foundation
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