Tripod
Ein Tripod ist eine mögliche Gründungsform von Offshore-Windkraftanlagen. Bei Offshore-Windkraftanlagen werden im Vergleich zu Onshore-Windkraftanlagen erhöhte Anforderungen an die Gründung gestellt, da diese Anlagen höheren Windgeschwindigkeiten ausgesetzt sind. Zudem treten Belastungen durch den Wellengang, den Tidenhub sowie durch die mögliche Bildung einer Eisschicht auf der Meeresoberfläche auf. Diese Belastungen müssen über die Gründung in den Baugrund übertragen werden.
In Abbildung 1 ist der Aufbau eines Tripods dargestellt. Dieser besteht aus einem zentralen Gründungsrohr, welches am oberen Ende über die Meeresoberfläche ragt. An diesem Punkt wird der Turm der Windkraftanlage mit dem Gründungsrohr verbunden. Am unteren Teil ist eine dreibeinige Struktur aus Stahlrohren mit dem Gründungsrohr verstrebt. An den Füßen der dreibeinigen Struktur befinden sich Hülsen, durch die Gründungspfähle in den Meeresboden gerammt oder gebohrt werden. Die Gründungspfähle verankern den Tripod fest am Meeresboden und können je nach Bodenbeschaffenheit bis zu 20 m lang sein.
Ein Vorteil eines Tripods ist, dass diese Gründungsstruktur in großen Wassertiefen von bis zu 80 m eingesetzt werden kann. Wobei bisher nur Tripods bei Wassertiefen von bis zu 40 m eingesetzt wurden. Zudem sind keine aufwendigen Maßnahmen zur Vorbereitung des Meeresbodens notwendig, allerdings sollte dieser möglichst eben und ohne felsige Hindernisse beschaffen sein. Durch die seitliche Abstützung des zentralen Gründungsrohres ist der Tripod zudem gegen Auskolkung am Meeresboden gesichert.
Der Tripod hat sich in der Praxis als Gründungsstruktur bewährt. Sechs der zwölf Windkraftanlagen des Windparks Alpha Ventus sind beispielsweise mit einem Tripod gegründet worden.
Synonym(e):
Dreibeinfundament
Englische Übersetzung(en):
tripod
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