1990-07-01  –  1992-12-31

355.135,13 EUR

RÜFAS Pagid Aktiengesellschaft, Essen, Nordrhein-Westfalen

0319442B/3

Sonstiges im Rahmen der erneuerbaren Energiequellen [EB1799]

51400165/1  –  Verwendung von Unbehandelten und chemisch-thermisch behandelten Flachsfasern in der Reibbelagindustrie

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB5)

Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESE4)

Der Serieneinsatz von Naturfasern als nachwachsender Rohstoff in PKW-Trommelbremsbelägen wurde bisher durch die zu geringe Temperaturbeständigkeit dieser verhindert. Deshalb sollte in diesem Projekt untersucht werden, ob eine chemische oder thermische Modifizierung von Flachs dieses Anwendungsgebiet eröffnen könnte. Dafür standen zahlreiche Möglichkeiten zur Prüfung und Spezifizierung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Rohstoffen, der verfahrenstechnischen Prüfung, der Durchführung von Übertragungsversuchen in die Produktion, sowie zur Ermittlung von Kennwerten bereit.
Es wurden 40 unterschiedliche Flachsfasertypen getestet. Auf Basis von Laboruntersuchungen bezüglich der Eigenschaften der Fasern wurden Spezifikationen erstellt. Es wurden Probemischungen auf Basis von Serienqualität erstellt, in denen die gewöhnlich verwendeten Fasern ganz oder teilweise durch Flachs ersetzt wurden. Die Verarbeitung im Kneter sowie die anschließende Herstellung von Fertigmischungen stellten keine Probleme dar. Daraufhin wurden Trommelbremsbelag-Slabs mit Serienverfahrensparametern gepresst. Diese wurden in Einzelbeläge getrennt, im Ofen gehärtet und dann durch Schleifen und Bohren fertig bearbeitet. Anschließend ergaben sich neun Reibmaterial-Rezepturen als potenziell geeignet nach Prüfstandserprobungen. Nach einer Bergerprobung am Großglockner wurde die Variante mit der größten Seriennähe an einen Automobilsteller zur Freigabe der Qualität weitergegeben.