MTD - Micro Turbine Drilling
Zeitraum
2021-03-01 – 2024-02-29
Bewilligte Summe
431.274,00 EUR
Ausführende Stelle
Förderkennzeichen
03EE4026
Leistungsplansystematik
Sonstiges im Rahmen der geothermischen Energie [EB1619]
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB5)
Projektträger
Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESE4)
Förderprogramm
Energie
Das Fündigkeitsrisiko für Geothermiebohrungen ist hoch, da häufig nicht die erwünschten Schüttungsraten erzielt werden. Aus der Öl- und Gasindustrie sind Verfahren bekannt, die zur Steigerung der Durchlässigkeit eines Reservoirs eingesetzt werden können. Dazu gehören druckwasserbasierte Verfahren (Radial Jet Drilling - RJD), mit denen Ablenkbohrungen von der Hauptbohrung aus hergestellt werden. Diese Verfahren bieten Lösungsansätze für weiche Speichergesteine. Diese für Öl- und Gaslagestätten typischen Bedingungen lassen sich nicht auf die Geothermie übertragen. Hierbei handelt es sich häufig um Hartgestein, bei dem die beim RJD-Verfahren eingesetzte Wasserstrahltechnik zu geringe Bohrleistungen aufweist. Im Vorhaben MTD soll ein Verfahren entwickelt werden, mit dem die Durchlässigkeit auch in sehr harten Förderhorizonten gesteigert werden kann. Die Lösungsidee baut auf dem Prinzip des RJD auf. Es wird jedoch kein Düsenkopf verwendet, der den Gesteinsabtrag durch einen Fluidstrahl generiert. Stattdessen wird eine Mikro- Bohrturbine eingesetzt, um einen Bohrmeißel anzutreiben, mit dem der Gesteinsabtrag mechanisch generiert wird. Voruntersuchungen bestätigen die Funktionsfähigkeit der Technologie. Das Ergebnis dieses Vorhabens soll ein neues Bohrverfahren sein, mit dem es möglich ist kostengünstige, 50 m lange Ablenkbohrungen von einer bis zu 5 km tiefen, verrohrten Bohrung aus in bis zu 200 °C heiße Formationen aus Hartgestein herzustellen. Der Zielmarkt des neuen Bohrverfahrens ist der Fluidbergbau. Dabei steht insbesondere die Geothermie im Fokus, aber auch die Öl- und Gasindustrie stellen einen potentiellen Abnehmer dar.