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Verbundvorhaben: INSIDE - Induzierte Seismizität & Bodendeformation als Interferenzaspekte beim Betrieb von Geothermieanlagen in der süddeutschen Molasse; Teilvorhaben: Koordination, Datenerfassung und -bearbeitung, Modellierung

Zeitraum
2019-09-01  –  2024-05-31
Bewilligte Summe
1.627.729,00 EUR
Ausführende Stelle
Förderkennzeichen
03EE4008A
Leistungsplansystematik
Sonstiges im Rahmen der geothermischen Energie [EB1619]
Verbundvorhaben
01194090/1  –  INSIDE - Induzierte Seismizität & Bodendeformation als Interferenzaspekte beim Betrieb der Geothermiebohrungen der IEP
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB5)
Projektträger
Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESE4)
Förderprogramm
Energie
 
INSIDE untersucht die thermisch-hydraulische Beeinflussung und geomechanischen Mechanismen, welche durch Druck- und Temperaturänderungen im Untergrund während des Betriebes von Geothemieanlagen induziert werden. Eine umfangreiche Monitoringkampagne von hochfrequenten (Seismizität) und niederfrequenten (Subsidenz, Hebung) Deformationsprozessen im Untergrund wird durchgeführt, um mögliche 4D Einwirkbereiche durch die Bewirtschaftung von geothermische Reservoiren zu identifizieren und ggf. zu quantifizieren. Ein Leistungsabgleich unterschiedlicher Monitoringtechniken soll helfen, geeignete Strategien für das Deformationsmonitoring und deren Datenbearbeitung zu entwickeln. Neue, innovative Messtechniken wie glasfaseroptischen Sensoren in Bohrlöchern, elektronische Corner-Reflektoren an der Erdoberfläche oder SAR-interferometrische Fernerkundungsmethoden sollen dabei systematisch mit etablierten Techniken verglichen werden, um in Zukunft optimierte, standortspezifische Messstrategien entwickeln und einsetzen zu können. Ergänzt wird die Monitoringkampagne durch die erstmalige Durchführung und Kombination von aktiven seismischen Messungen (Vertical Seismic Profiling, Sparker-Shot) in Geothermiebohrungen, welche für die Kalibrierung aller existierender Seismometer / Geschwindigkeitsmodelle im Raum München, als auch zum Post-Processing von aufgezeichneter Seismizität, einen erheblichen Mehrwert darstellen würden. Eine begleitende Modellierung soll das mechanische und thermo-hydraulische Verständnis von verschiedenen Szenarien im Lebenszyklus eines Geothermieprojektes untersuchen und die gegenseitige Beeinflussung im Hinblick auf ein risikominimiertes Management eines gemeinsam genutzten Reservoirs unter den beteiligten Nachbarn darstellen. Etablierte statische Modellierungsansätze sollen dabei zu standortspezifischen, dynamischen, kalibrierten THM-Modelle weiterentwickelt werden, welche aseismische und coseismsiche Deformationsprozesse abbilden und prognostizieren können.