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Verbundvorhaben: SimBoL - Simulationen auf Basis von Bohrklein für die geothermische Lagerstättenplanung; Teilvorhaben: SimRes – Simulationen auf Reservoirskala

Zeitraum
2024-01-01  –  2026-12-31
Bewilligte Summe
452.539,52 EUR
Ausführende Stelle
Förderkennzeichen
03EE4057A
Leistungsplansystematik
Sonstiges im Rahmen der geothermischen Energie [EB1619]
Verbundvorhaben
01258873/1  –  SimBol - Simulationen auf Basis von Bohrklein für die geothermische Lagerstättenplanung
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB5)
Projektträger
Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESE4)
Förderprogramm
Energie
 
Die Geothermie besitzt ein enormes Potential für die Umsetzung der Wärmewende. Um vor allem das Potential der tiefen und mitteltiefen Geothermie optimal nutzen zu können, spielt die Planbarkeit eine zentrale Rolle. Dies betrifft vor allem die Eigenschaften der Reservoirgesteine. Im Detail können diese gegenwärtig durch die aufwändige Gewinnung von Bohrkernen gewonnen werden, die anschließend im Labor hinsichtlich ihrer thermischen, hydraulischen und mechanischen Parameter untersucht werden. Mit den gewonnenen Datensätzen werden dynamische 3D-Reservoirmodelle parametrisiert. Aus diesen werden anschließend thermisch-hydraulisch-mechanisch gekoppelte Modelle (THM-Modelle) abgeleitet, auf deren Grundlage Langzeitprognosen zur geothermischen Leistungsfähigkeit der Bohrungen erstellt und mögliche Risiken quantifiziert werden. Bei erfolgreicher Entwicklung der SimBoL-Methode kann auf teure Bohrkerne verzichtet werden. Es werden die ohnehin anfallenden Bohr-Cuttings verwendet, also kleine Gesteinsbruchstu¨cke im Millimeterbereich, die bei gängigen Bohrverfahren durch die Gesteinszerstörung anfallen. Die Cuttings werden mittels Mikro-Computertomographie analysiert. Aus dem dabei entstehenden dreidimensionalen Abbild der Proben auf der Mikroskala werden numerische Modelle abgeleitet, über die die makroskopischen Gesteinsparameter mit hoher Genauigkeit bestimmt werden können. GEOS verfügt über entsprechende Cuttings von mehreren geothermischen Tiefbohrungen über 5000 m Teufe, die dafür genutzt werden können. Die Verifizierung der Methodik erfolgt mit Hilfe von Daten aus hydraulischen Tests sowie Bohrlochmessungen. Durch eine erfolgreiche Umsetzung der Methodik können deutlich detailliertere Informationen zum Reservoir gewonnen werden, was es schließlich erlauben wird, das Fündigkeitsrisiko zu reduzieren und Tiefengeothermieprojekte besser planbar zu machen.